Der Sonntagvormittag begann aus Sicht der SG Essen-Schönebeck recht vielversprechend. Freiburg verlor gegen Bayern München (1:2), Saarbrücken in Hamburg (0:1) – ein Dreier gegen den SC 07 Bad Neuenahr hätte im Kampf um den Klassenerhalt Gold wert sein können. Nach zuletzt drei Niederlagen in der Liga bedeutete der Punkt nach dem torlosen Remis aber immerhin mal wieder etwas Zählbares.
„Ich stehe jetzt hier mit einem lachendem und weinenden Auge“, bemerkte sodann auch SGS-Trainer Ralf Agolli bei der Pressekonferenz nach der Partie. Zufrieden war er damit, dass zumindest hinten mal wieder die „Null“ stand, aber vorne eben auch.
SG Schönebeck: Weiß - Bade, Wesely, Zurrer, Kowalik - Löwenberg, Martini, Kraus (65. Hamann) - Weichelt, M. Hoffmann - Malinowski (54. Nati). Bad Neuenahr: Holz - Doorsoun-Khajeh, Störzel, Kuznik, Bakir (32. Fols) - Bartke, Debitzki (62. Selensky), Hagmann, Neumann - Okoyino da Mbabi (69. Pyko), Petzelberger. SRin: Reichert (Worms), Zuschauer: 832. Gelbe Karten: Wesely, Martini - Okoyino da Mbabi, Neumann.
Zur tragischen Figur wird allmählich Kyra Malinowski, die zwar viel Einsatz zeigt, aber partout nicht mehr treffen will, so wie in der 32. Minute, als sie im Nachschuss scheiterte oder in der 52. Minute, als sie nach einem schönen Vorlage von Melanie Hoffmann unbedrängt übers Tor schoss.
„Mir ist aber eine Spielerin, die fünf Chancen vergibt, lieber, als wenn sie es gar nicht erst versucht“, nahm Agolli die 17-Jährige in Schutz. Kurz vor Schluss hatte schließlich noch Anne Bartke den Siegtreffer für die Gäste auf dem Fuß, Jessica Bade machte aber den eigenen Fehler wieder wett, indem sie erfolgreich nachsetzte.
Gar nicht zufrieden war derweil Thomas Obliers mit der Leistung seines Teams: „Wenn man gesehen hat, was wir teilweise für Chancen zugelassen haben, können wir froh sein, dass wir einen Punkt geholt haben.“
Obliers musste zudem nach 70 Minuten die Nationalspielerin Celia Okoyino da Mbabi verletzungsbedingt vom Platz nehmen. Die 21-Jährige konnte zumindest in der ersten Halbzeit ein paar Mal in den Strafraum der Essenerinnen vordringen, wenngleich auch auf Seiten des Tabellensechsten große Torchancen ausblieben. In der SGS-Innenverteidigung zeigte sich Emily Zurrer trotz ihres Handbruchs in guter Form, ebenso wie Torhüterin Lisa Weiß.
Das „alles entscheidende Spiel“, wie Agolli betont, findet nun in zwei Wochen im Stadion „Am Hallo“ statt. Dann empfangen die Schönebeckerinnen den direkten Konkurrenten 1. FC Saabrücken.