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FCR: Lutz im Interview
„Weiter ehrliche Arbeit abliefern“

FCR Duisburg: Guido Lutz im Interview

Seit 2008 ist Guido Lutz Vorstandsvorsitzender beim FCR Duisburg. Das erste Jahr seiner Amtszeit wurde sogleich das bisher erfolgreichste der Vereinsgeschichte.

Nach einigen Vize-Meisterschaften und -Titeln gab es in der Saison 2008/2009 gleich doppelten Grund zur Freude: dem Sieg im UEFA Women‘s Cup folgte der DFB-Pokalerfolg gegen den 1. FFC Turbine Potsdam.

Neben den beiden Triumphen wurden aber auch bei den Vereinsstrukturen deutliche Fortschritte erzielt – dies alles unter dem Aspekt der Professionalisierung.

In Interview erinnert sich Lutz noch einmal an das Highlight in der MSV-Arena vor über 28.000 Zuschauern, wagt eine Prognose für die Viertelfinalbegegnung in der UEFA Women‘s Champions League gegen Arsenal London und erzählt von der jüngsten Entwicklung im Verein.


Für das Viertelfinalspiel UEFA Women’s Champions League ist der FCR 2001 bekanntlich nach Duisburg in die MSV-Arena zurückgekehrt. Kommen automatisch Erinnerungen an das Finale im vergangenen Mai hoch?

Das denke ich auf jeden Fall. Die Geschichte mit dem UEFA-Cup-Endspiel war ein Riesenereignis. Egal wen man heute in Duisburg noch darauf anspricht, jeder hat dies noch positiv in Erinnerung. Und wenn wir jetzt gegen Arsenal London wieder in der MSV-Arena spielen, da werden natürlich die Erinnerungen wach, wenn auch mit der realistischen Einschätzung, dass es dieses Mal keine 28.000 Zuschauer werden. Den Unterrang wollen wir gefüllt bekommen, das würde dann in den fünfstelligen Zuschauerbereich gehen. Wir haben schon einmal eine ansehnliche Zahl hinbekommen, von daher glaube ich, dass wir es wieder schaffen und dem Spiel damit auch eine angemessene Kulisse bieten können.

Auch den Spielerinnen dürfte die Rückkehr in die MSV-Arena einen zusätzlichen Motivationsschub geben.

Die schönste Belohnung für die harte Arbeit: Der Gewinn des DFB-Pokals (Foto: firo).

Ich glaube, wenn man in so einem Schmuckkästchen spielen darf, dann muss das für jede Spielerin ein besonderer Anreiz sein. In den persönlichen Gesprächen mit den Spielerinnen kommt auch immer wieder heraus, dass es einfach eine geniale Sache ist, in so einem Stadion zu spielen.

Bei den Zuschauern könnte auch der Namen „Arsenal London“ ziehen.

Das in jeden Fall, aber es ist nicht nur der Name. Jeder, der sich ein bisschen mit dem Frauenfußball beschäftigt, wird wissen, dass Arsenal bereits im Finale stand und auch schon den UEFA-Cup gewonnen hat. Ich habe Arsenal in London beobachten dürfen und ich muss sagen, es ist eine richtig starke Mannschaft. Deshalb glaube ich einfach, dass sich die Besucher auf ein packendes Fußballfest freuen.

Sagen Sie noch etwas zum Gegner!

Es sind sehr viele Nationalspielerinnen im Team, es sind fast alle Spielführerinnen der Nationalteams Großbritanniens in der Mannschaft, was von sich allein schon von Qualität zeugt. Die Mannschaft ist in der Verteidigung sehr großgewachsen, damit stehen sie bei hohen Bällen sehr gut. Sie sind 90 Minuten aktiv, sind zweikampfstark. Es ist eine sehr starke und robuste Mannschaft, gegen die werden wir dagegenhalten und uns beweisen müssen. Trotz alledem glaube ich, dass wir uns durchsetzen können.

Sie sind nun seit 2008 Vorstandsvorsitzender beim FCR 2001 Duisburg und konnten bereits im vergangenen Jahr den größten Erfolg der Vereinsgeschichte miterleben. Was haben Sie außerdem schon alles seit ihrem Amtsantritt umsetzen können?

Die neuen Wege mit der Professionalisierung setzt man nicht innerhalb von fünf, sechs Monaten um. Wir sind auf dem richtigen Weg. Wir haben jetzt einen eigenen Marketingbereich, der die Wirtschaftlichkeit mit angeht. Zudem sind wir sicherlich mittlerweile mit Fußballspezialisten besser aufgestellt. Auch in der Nachwuchsarbeit legen wir viel Wert auf Fachkräfte. Außerdem sind wir dabei, unsere Geschäftsstelle zu erweitern.


Inwiefern hat sich der jüngste Erfolg im Verein bemerkbar gemacht, konnte sich zum Beispiel die Nachwuchsabteilung über deutlichen Zuwachs erfreuen?

Wir haben auch in den Jahren zuvor national oben mitgespielt. Grundsätzlich ist die Nachwuchsarbeit schon sehr auf den regionalen Bereich beschränkt und der Name FCR Duisburg ist schon länger im Mädchen- und Frauenfußball bekannt und hat von daher vorher schon gezogen. Aber durch den Erfolg ist dafür in anderen Bereichen vieles einfacher geworden, und zwar insofern, dass man bekannter geworden ist. So lassen sich Gespräche leichter und besser führen. Natürlich haben die Spielerinnen das Bestreben, beim FCR Duisburg zu spielen.

Wie sieht es bei der Zuschauerentwicklung aus?

Die Zuschauerzahlen stellen sich positiv dar, war die Bundesliga angeht. Aber auch da haben sich Veränderungen ergeben. Wir haben mittlerweile einen Sicherheitsdienst, zusätzliche Ordner. In dem Bereich sind somit auch besser aufgestellt. Wir müssen einfach weiter erfolgreich arbeiten und ehrliche Arbeit auf dem Platz abliefern. Und dann glaube ich, dass die Entwicklung auch dort weitergeht.

Zuletzt Ihre Prognose: Zieht der FCR 2001 Duisburg in das Halbfinale der UEFA Women’s Champions League ein?

Es ist ein Duell auf Augenhöhe. Es wird knapp, ich hoffe nicht so knapp wie gegen Linköpings FC. Aber ich bin optimistisch, dass wir es schaffen.

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