Nach rechtsextremen Randalen mit drei zum Teil Schwerverletzten in der Leipziger Bezirksklasse hat Sachsens Polizeipräsident Bernd Merbitz die Aufklärung der Vorfälle zur Chefsache erklärt und die eingesetzte Ermittlungsgruppe von acht auf 16 Beamte aufgestockt. "Es sind einige Fragen zu klären, die mich auch intern interessieren", sagte Merbitz im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR).
Beim Achtligaspiel des für sein linksgerichtes Fanpotenzial bekannten Vereins Roter Stern Leipzig im Vorort Brandis hatten etwa 50 teilweise vermummte Rowdys unmittelbar nach Spielbeginn den "Sportplatz der Freundschaft" gestürmt und mit Zaunlatten und Stangen Jagd auf Anhänger von Roter Stern gemacht. Die in die Kritik geratene Polizei war zunächst nur mit einem Streifenwagen und erst nach Ende der Gewalt-Attacke mit Einsatzkräften zur Stelle.
Aufgrund zahlreicher vorliegender Fotos und Zeugenaussagen sind rasche Fahndungserfolge der Polizei zu erwarten. Eine Sprecherin des Vereins Roter Stern erklärte, dass einige Angreifer namentlich bekannt seien und der rechten Szene angehören.