Unglaublich, weil beide Mannschaften es über die gesamte Spielzeit nicht schafften, einen einzigen ansehnlich vorgetragenen Angriff zu Stande zu bringen. Das Dargebotene entlockte Eichlinghofens 1.Vorsitzenden Hans Josephs daher auch nur ein trockenes „das war heute Not gegen Elend.“
Unglaublich auch, weil es die Gastgeber in 90 Minuten fertig brachten, nicht ein einziges Mal (bis auf ein möglicherweise reguläres Tor durch Chris Henrich, dem der Schiedsrichter jedoch die Anerkennung verweigerte), auf das von Patrick Roggenkämper gehütete Gästegehäuse zu schießen.
Und unglaublich, weil das Spiel durch einen Treffer entschieden wurde, der so niemals fallen darf. Geschehen in der 89. Minute: Eichlinghofens Mann fürs Grobe, Thorsten Klein, lupft den Ball aus gut 35 Meter ohne einen ernsthaften Adressaten in den Strafraum der Netter. Der Ball springt auf und jeder rechnet damit, dass Keeper Benedikt Plottki den Ball jeden Augenblick runterpflücken wird. Doch es kommt anders: Im Rückwärtslaufen verliert der Zerberus das Gleichgewicht, fällt auf seinen verlängerten Rücken und schaut verdutzt dem Ball hinterher; der hoppelt indes gemächlich zur Gäste-Führung in das Netter Gehäuse.
Eichlinghofens Caoch Tobias Diderich sprach aufgrund des „glücklichen Treffers“ aber von „ausgleichender Gerechtigkeit“. Denn schließlich habe seine Elf in dieser Saison schon „jede Menge Pech gehabt“.
Nettes zum Saisonende scheidender Coach Bernd Krämer bemerkte nach der miserablen Vorstellung seiner Elf spontan recht martialisch: „Wir haben heute eine Schlacht, aber nicht den Krieg verloren.“
Dieser Vergleich war ihm offenbar in Erinnerung der praktisch letzten bemerkenswerten Szene des Kicks eingefallen. In der erhielt erst Jens Lehmann, nach einer Tätlichkeit an Damian Sylvester, die Rote Karte, fühlte sich offenbar aber ungerecht behandelt und ging auf Sylvester los. Der ließ sich auf das Scharmützel ein und erhielt prompt ebenfalls den roten Karton (90.+2.). So kam eine Partie, die man möglichst schnell vergessen sollte, nach aller fußballerischer Magerkost auch noch zu einem unrühmlichen Ende.