Auf der einen Seite steht Aufsteiger TuSpo – gestartet mit drei Heimsiegen, aber vier Auswärtsniederlagen. Gegner ist der gestrauchelte Aufstiegsfavorit, der bis auf Platz 14 abgerutscht ist. Von der Landesliga spricht bei 07 im Moment niemand. Keine Frage, die besseren Einzelspieler hat der MSV – aber wer hat die besser funktionierende Mannschaft? „Wir“, sagt TuSpo-Trainer Marcus Herrschaft, „denn ich habe das Gefühl, dass sich beim MSV einige nicht genug mit dem Verein identifizieren.“ MSV-Trainer Dieter Brüger klagt immer noch über Personalsorgen und hofft auf den Befreiungsschlag – um erst einmal die Abstiegsplätze zu verlassen.
Das punktgleiche Spitzenduo Blau-Weiß Oberhausen (gegen TB Oberhausen) und TSV Heimaterde (bei Hertha Hamborn) steht vor lösbaren Aufgaben. Bei Heimaterde ist weniger Gegner Hamborn, sondern vielmehr Pokalkonkurrent Fortuna Düsseldorf (Samstag, 7. Oktober, 14.30 Uhr) das Gesprächsthema. Trainer Dieter Henkelüdecke sitzt heute um 14 Uhr auf der Tribüne der LTU-Arena, um sich ein Bild von der Fortuna zu machen. Der Vorverkauf im TSV-Klubhaus am Finkenkamp läuft seit einigen Tagen, Gespräche mit der Polizei haben ebenfalls schon stattgefunden – nach den Ausschreitung im Oberliga-Revierderby Speldorf gegen RWO ist die Mülheimer Polizei vorsichtig geworden.
Zurück zum sportlichen Teil. „Unsere Leistungen in den letzten Wochen waren nicht gut. Wir haben uns zu sehr in Einzelaktionen verzettelt“, sagt Henkelüdecke. Darüber hat er mit den Spielern nach dem Freitagtraining bei einem Bierchen diskutiert. Die Übungseinheiten konnte Henkelüdecke nicht selbst leiten – Mittagsschicht. Den Taktstock in der Hand hatte Co-Trainer Ernst „Bully“ Pelz.
Trotz aller Ablenkung ist ein Auswärtssieg des TSV Heimaterde morgen sehr wahrscheinlich.
Das Spitzenduo hat viele Verfolger. Wanheim 1900 (3.) tritt im Lokalderby beim KSV Ataspor Duisburg (7.) an. BSV 66 Oberhausen (4.) fährt zur SpVgg Sterkrade-Nord (8.), der TSV Bruckhausen (5.) zu Preußen Duisburg (10.), und Union Mülheim (6.) zu Tuspo Huckingen (9.). Allerdings sitzt bei Union Trainer Oliver Kannengießer diesmal nicht auf der Bank – ihn zog es für eine Woche zum wohlverdienten Urlaub in die Türkei. Seinem „Co“ Harald Derks drückte er den Zettel mit der Aufstellung noch in die Hand. Letztmals ist Abwehrchef und Kapitän Marcel Reichinger gesperrt.
Die zuletzt viermal sieglosen 09er wollen den Oktober vergolden. „Wir spielen gegen fast alle Favoriten. Das ist für uns der entscheidende Monat. Ich traue meiner Mannschaft einiges zu“, sagt Kannengießer.
Zwei Spiele sind völlig offen: Das Duell zwischen Safakspor Oberhausen (12.) und Hamborn 90 (15.) – und eben das Mülheimer Derby.