Eine lange Nacht liegt hinter den Sportfreunden Königshardt. Allerdings gab es mit dem Aufstieg am letzten Spieltag in die Landesliga auch allen Grund dazu. „Es war schön und laut“, fasste der Linienchef René Landers den späteren Ausflug auf die Sterkrader Fronleichnams-Kirmes zusammen.
Dabei erlebten die Spieler, als auch die Fans am Pfälzer Graben einen Krimi, den selbst Alfred Hitchcock nicht besser hätte inszenieren können. Während die eigenen Hausaufgaben – ein klarer 6:3-Sieg gegen den SC Bocholt – schnell erledigt waren, brauchten die Gastgeber die Hilfe von Adler Osterfeld, die zeitgleich gegen den bisherigen Spitzenreiter TuB Bocholt ins Rennen gingen.
Spannung bis zum Schluss
Dabei hatte der sportliche Leiter Lars Mühlbauer bereits vor dem Anpfiff ein gutes Gefühl: „Ich war mir sicher, wenn wir gewinnen, steigen wir auf. Auf den Charakter von Udo Hauners Truppe kann man sich verlassen.“ Allerdings war die Schlussphase dann an Dramatik kaum zu überbieten. Während die eigene Partie bereits abgepfiffen war, warteten die Sportfreunde sehnsüchtig auf das Ende in Osterfeld.
Dort stand es bis kurz vor Schluss 5:5. Ein Tor mehr für Bocholt und der Zug Richtung Landesliga wäre für die SFK abgefahren. „Ich hatte meine Kontaktmänner in Osterfeld, so dass wir jederzeit wussten, wie es bei Adler stand. Aber dieses Warten war schon eine echte Qual“, so Mühlbauer über seine Gefühlslage.
Holpriger Start in die Saison
Am Ende lohnte sich das lange Warten und die Landers-Truppe hatte Platz eins, gleichzeitig die erste Tabellenführung in der gesamten Spielzeit, sicher. Eine Saison, die trotz des holprigen Starts – drei Pleiten in den ersten fünf Partien – die Erwartungen übertraf. „Uns war die Qualität der Truppe bewusst und dass wir oben mitspielen können. Dennoch, bei so einer jungen Mannschaft, ist es nicht selbstverständlich, im Juni ganz oben zu stehen“, erklärt Mühlbauer.
Für viele im Verein war es eine Premierensaison. Während Mühlbauer erfolgreich den Wechsel vom Trainer zum sportlichen Leiter schaffte, war es auch für den Linienchef eine neue Erfahrung, im Seniorenbereich zu arbeiten. Zuvor war Landers zwei Jahre Coach der U19 von Königshardt. „Die Arbeit ist intensiver als im Jugendbereich. Aber ich muss sagen, die Jungs haben mir die Arbeit leicht gemacht, so dass ich auch für mich selbst viel lernen konnte.“
Planungen für die neue Saison beginnen Vor allem den einwandfreien Charakter seines Teams sieht Landers als Schlüssel für den dritten Landesliga-Aufstieg in den letzten vier Jahren. „Wir haben eine richtig geile Truppe zusammengestellt, die auch wenn es schlecht lief, immer zusammengehalten hat.“
Nun beginnen die Plannungen für die neue Saison. Dazu werden mit einigen Spielern intensive Gespräche geführt. Schließlich ist jetzt klar, wo Königshardt antreten wird. Was die Zielausrichtung angeht, will Mühlbauer die Erwartungen nicht so hoch schrauben. Für die als Fahrstuhlmannschaft verschrieenen Königshardter ist das erste Ziel der Klassenerhalt. „Klar wollen wir in der Landesliga länger als ein Jahr bleiben. Wir wissen, dass wir uns große finanzielle Sprünge nicht erlauben können. Zunächst wollen wir unsere gute Entwicklung unbedingt fortsetzen“, so Mühlbauer.