Der Saisonstart ging für die Sportfreunde Königshardt schon einmal nach hinten los. 2:4 hieß es am Ende gegen die Spvgg. Sterkrade-Nord, "verdient", wie Sportchef Marcel Schulitz befand. "Die Mannschaft wird noch ein, zwei, drei Wochen brauchen. Über kurz oder lang wird sich der Erfolg einstellen."
Durchaus nachvollziehbar, bei 14 Zu- und elf Abgängen. Dabei mussten sich die Sportfreunde wieder viel extern bedienen, es fehlt schlicht und einfach die nötige Struktur im Nachwuchsbereich. "Ein solcher Umbruch kostet eine Menge Geld. Da bist du schnell mal ein paar tausend Euro los. Für einen normalen Bezirksligisten ist das über Jahre nicht zu stemmen", rechnete Schulitz vor.
Und genau da setzt der ehemalige Oberhausener und Schalker an. Denn in seiner Funktion als Sportchef will er die Jugendabteilung der Sportfreunde Königshardt wiederbeleben.
"Wir haben bis zur C-Jugend Mannschaften gemeldet. Das ist sehr gut. In dieser Saison gehen wir erstmals wieder mit einer B-Jugend an den Start, im kommenden Jahr wird wieder eine A-Jugend hinzukommen." So will Schulitz gewährleisten, dass eigene Talente wieder den Sprung in die erste Mannschaft schaffen können, anstatt dass die Sportfreunde teuer zukaufen müssen.
"Das ist nicht auf kurzfristigen Erfolg ausgelegt. Wir wollen hier langfristig etwas aufbauen", sagte Schulitz, der auch das Vereinsleben in Königshardt wieder aufleben lassen will. "Der Zusammenhalt ist noch da, aber der Output aus der Jugend fehlt. Das müssen wir wieder hinbekommen."
Schulitz hat in seinem Leben schon einiges gesehen. Seine erste Trainerstation bekleidete er im Alter von 13 Jahren bei Schwarz-Weiß Alstaden. Später sammelte der Frühstarter Erfahrungen auf diversen Positionen in den Nachwuchsbereichen von Rot-Weiß Oberhausen, dem 1. FC Köln und dem FC Schalke 04, arbeitete außerdem bei den Oberligisten 1. FC Bocholt und SpVg Schonnebeck. Nun ist er nach 25 Jahren auch wieder zurück in Königshardt.
Und da soll künftig noch mehr geschehen. In Sachen Infrastruktur soll sich einiges tun, Schulitz will die Kabinen modernisieren, einen Torwarttrainer und einen Physiotherapeuten engagieren. "Als ich in Oberhausen oder auf Schalke gearbeitet habe, hatten wir immer einen Physio. Meine Jungs sind keine Vollprofis, sie haben Wehwehchen. Da ist ein Physio sehr wichtig", erläuterte er.
Auf dem Rasen soll seine Mannschaft so Topleistungen abrufen. "Wir wollen eine ruhigere Saison spielen als zuletzt und schnell die für den Klassenerhalt nötigen Punkte beisammen haben", sagte Schulitz.
Ganz oben werden wohl andere mitspielen. "Ich habe Schwarz-Weiß Alstaden, Sterkrade 06/07 und den SC 20 auf dem Zettel. Dazu kommen bestimmt noch ein, zwei Teams, mit denen keiner rechnet." Und irgendwann sollen dann auch mal wieder die Sportfreunde Königshardt dazugehören.