Ein vernichtendes Urteil über die hoch gehandelte Truppe aus dem Dortmunder Süden – dennoch ein treffendes. Schwerin stellte an diesem Tag die klar bessere Mannschaft, hat aber vor allem beim Kombinationsspiel sicher noch Luft nach oben. Dennoch fanden die Eichlinghofer Routiniers um Mirnas Husic nie ein Mittel gegen die jungen und wieselflinken Mittelfeldakteure von Blau-Gelb.
Hatte Grund zur Freude: BG Schwerins Trainer Helmut Schulz
Als Folge dieser Überlegenheit geriet die Abwehr des TuS von einer Verlegenheit in die nächste und bereits nach neun Minuten hätte Schwerin in Führung gehen müssen. Doch Christof Lukas Kopfball strich knapp am Gehäuse des TuS vorbei. Besser machte es sieben Zeigerumdrehungen später Bastian Fritsch. Der kantige Manndecker rückte bei einer Ecke von Jimmy Thimm auf und markierte per Kopf die 1:0-Gäste-Führung (16.).
Trotz deutlicher Überlegenheit und zahlreicher Gelegenheiten musste der Gästeanhang noch lange auf den zweiten Treffer seiner Farben warten. Wieder zeigte sich die löchrige Defensive des TuS bei einer Thimm-Flanke orientierungslos und der zweite Schweriner Manndecker, Rafael Schmija, kam auch zu seinem Recht und erhöhte auf 2:0 (44.).
Nach dem Wechsel brachte Faust für den angeschlagenen Mirnas Husic Bamidele Adunolo, der dem Offensivspiel der Heimelf spürbar gut tat, doch die Wende konnte auch er alleine nicht einleiten. Der Rest der „Fäustlinge“ wirkte weiter wie paralysiert und selbst erfahrenen Leuten wie Stefan Heitmeier misslangen die einfachsten Dinge.
Ein Bild ohne Symbolcharakter: Ein Schweriner Spieler am Boden
„Normalerweise muss doch zur zweiten Halbzeit ein Ruck durch die Mannschaft gehen, aber da kam gar nichts“, meinte anschließend ein konsternierter Kapitän Michael Marzinkowski.
So war dann auch das 0:3 durch Christian Grond keine Überraschung mehr (52.). Danach beschränkte sich der Gast auf Defensivarbeit, wirkte dabei ab der 70. Spielminute aber nicht mehr so frisch. „In den letzten 20 Minuten waren wir zu passiv, aber das ist bei dem Spielstand auch normal. Trotzdem müssen wir im Kraft-Ausdauer-Bereich noch zulegen“, fand Schwerins Trainer Helmut Schulz noch ein kleines Haar in der Suppe. Thomas Foijcik aus stark abseitsverdächtiger Position (75.) und der beste Mann auf dem Platz, Jimmy Thimm, im Anschluss an ein sensationelles Grond-Solo über 70 Meter sorgten für den 0:5-Endstand (90.+2.).