RevierSport Online: Hallo Herr Esser. Wirft man einen Blick auf die Tabelle, wird ihr Team seiner Favoritenrolle offenbar von Beginn an gerecht. Steigt damit der Druck auf die Mannschaft?
Esser: Nein, gar nicht. Wir haben bisher einen sehr guten Start hingelegt und uns von Spiel zu Spiel gesteigert.
Mit dem Erfolg steigt natürlich dann auch das Selbstbewusstsein. Allerdings hatten wir auch ein relativ einfaches Auftaktprogramm, so dass man von einem erfolgreichen Saisonstart ausgehen konnte.
RevierSport Online: Gegen die SF Nette hat man aber gesehen, dass es spielerisch noch nicht so rund wie in der vergangenen Rückrunde läuft. Woran liegt es?
Esser: Schwer zu sagen. An der kämpferischen Einstellung gibt es nichts auszusetzen, doch wir lassen noch Spielwitz, Spielintelligenz und Laufbereitschaft vermissen. Das sind aber genau die Elemente, die uns letzte Saison auszeichneten. Wir konnten bisher die schlechte Vorbereitung nicht kompensieren.
Wackers Torschütze vom Dienst: Vaidas Rocus
Da hatten wir oft nur sieben, acht Mann beim Training und das merkt man immer noch. Daran würde ich die Defizite festmachen, aber wir bleiben dran und müssen sehen, wohin der Weg führt. RevierSport Online: Glaubt man Gerüchten und hat man den Umgang der Kicker in Nette miteinander gesehen, wo zeitweise doch ein rauer Ton herrschte, stimmt es menschlich zurzeit nicht. Wie sehen Sie das?
Esser: Ich war jetzt zehn Tage nicht da und kann das daher nicht ganz genau beurteilen, aber jeder muss sich damit abfinden ab und zu mal auf der Bank Platz zu nehmen. Man kann eine Meisterschaft schließlich nicht mit elf Mann gewinnen. Das ist wie auf der Arbeit. Wenn es da mal nicht richtig läuft, kann man auch nicht die Brocken hinschmeißen, sondern in dem Fall heißt es eben: Ärmel hochkrempeln und eine Schippe drauflegen. RevierSport Online: Sollte der sportliche Aufstieg geschafft werden, steht der Verein und das Umfeld dann bereit für die Landesliga?
Esser: Wir haben mit unserem Ersten Vorsitzenden Franko Wilken einen sehr guten Mann an der Spitze. Er hat hier schon einiges bewirkt und stellt nach außen hin auch etwas dar. Defizite haben wir definitiv im Jugendbereich. Da müssen wir unbedingt noch etwas machen. Das Ziel muss sein, pro Saison mindestens einen A-Jugendlichen an den Kader der Ersten Mannschaft heranzuführen, besser sogar zwei.
RevierSport Online: Am Sonntag treffen Sie auf den TSK Herne. Der Landesligaabsteiger scheint rechtzeitig zum Spitzenspiel seine Form gefunden zu haben. Welche taktischen Vorgaben geben Sie ihrer Mannschaft mit auf den Weg? Esser: Jeder weiß, dass man die türkischen Mannschaften nicht ins Spiel kommen lassen darf, dann wird’s schwierig. Daher wird die Devise heißen: Den Gegner früh stören und unter Druck setzen. Eine ganz entscheidende Rolle wird auch den Zweikämpfen zu kommen. Die müssen wir hart aber fair führen, um uns so die Gelegenheiten zu erarbeiten, vorne die entscheidenden Nadelstiche setzen zu können.