Was den Essenern abverlangt wird, darf hingegen als Zumutung bezeichnet werden. 100 Kilometer liegen zwischen der Helmut-Rahn-Sportanlage in Essen und dem Ahlener Wersestadion. Und dennoch ist für die „Löwen“ so wichtig, was bei den Rot Weissen derzeit passiert. Oder besser: Man munkelt es. Denn rund um die Helmut-Rahn-Sportanlage in Frohnhausen machte das Gerücht die Runde, dass namentlich der Klub von der Werse ein potentieller Wackelkandidat für die Lizenzvergabe in der Regionalliga sei.
Sollte sich dies bewahrheiten, bliebe mit der SSVg. Velbert ein eigentlich feststehender Absteiger aus dem Fußballverband Niederrhein (FVN) in der Regionalliga. Die zum Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) gehörenden Ahlener stünden dann als Absteiger fest. Das hat Auswirkungen auf die unteren Ligen: Ein zusätzlicher Aufstiegsplatz in die Landesliga würde frei. Um auf Nummer sicher zu gehen, lässt der FVN die Essener am Mittwoch, 15. Juni, um 19.30 Uhr gegen den ASV Süchteln antreten. Der Sieger darf nur verhalten feiern. Denn nach dem Spiel heißt es: warten, wie die Lizenzvergabe in der Regionalliga läuft.
Das ist in meinen Augen unsportlich
Joachim Krug (Sportlicher Leiter Rot Weiss Ahlen)
Dass der VfB Frohnhausen diesen kleinen Hoffnungsschimmer, dessen Voraussetzung die Lizenzverweigerung für Rot Weiss Ahlen ist, noch hat, ist mittlerweile auch in der Wersestadt angekommen. Dort sorgt die neuerliche Austragung eines Entscheidungsspiels, deren Sieger theoretisch noch irgendwie in die Landesliga aufsteigen könnte, für dezente Verwunderung. "Ich weiß auch nicht, wie jemand darauf kommt, dieses Gerücht zu streuen. Das ist in meinen Augen unsportlich", klingt Joachim Krug, Sportlicher Leiter bei den Rot Weissen, angesäuert.
Kleinere Baustellen wurden umgehend beseitigt
Gero Stroemer, gemeinsam mit Gerald Stoffers für die Vorbereitung der neuen Regionalliga-Saison verantwortlich, ist derzeit voll damit beschäftigt, die Planungen für die kommende Spielzeit umzusetzen. „Unsere Sportliche Leitung stellt gerade eine Regionalliga-Mannschaft zusammen, wir bekommen vom Verband die Unterlagen, die wir als Regionalligist bekommen – das ist außerhalb jeden Zweifels“, entgegnet der Funktionär auf RS-Nachfrage und schließt an: „Wenn etwas nicht stimmen würde, wüsste ich es als Erster.“
Dass es zunächst Bedenken an der Lizenzvergabe des Vereins gab, der noch in der Planinsolvenz steckt, bestätigt Stroemer. Einige Auflagen habe Rot Weiss Ahlen erfüllen müssen, dabei handle es sich aber um nichts Weltbewegendes: „Wir mussten kein neues Stadion bauen. Alle Bedingungen haben wir fristgerecht und ohne Probleme erfüllt“, sagt er. Dass Gerüchte über die Verweigerung der Spielgenehmigung die Runde machen, sei ein Überbleibsel aus vergangenen Tagen. „Diese Infos sind aus einer Zeit, die mittlerweile aber drei, vier Wochen vergangen ist, sie sind also überholt“, kann Stroemer dem VfB Frohnhausen nur wenig bis gar keine Hoffnung machen, dass sich bis zur Deadline am 30. Juni noch etwas Gravierendes ergeben wird.