Während Adler Weseke ausgelassen den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga feierte, trommelte Trainer Ali Durmaz seine Spieler nach der 1:4-Niederlage zusammen. Das Motto war eindeutig: Der Frust sitzt tief, aber es geht weiter: „Kopf hoch, nächste Saison greifen wir wieder an“.
Doch zunächst überwog natürlich die Enttäuschung über die Niederlage. Unverdient war diese jedoch nicht, das gab auch Ali Durmaz: „Man hat gemerkt, dass Weseke mehr wollte. Die standen mit elf Mann hinten und haben gekontert, das haben sie super gemacht“.
Das 3:3 aus dem Hinspiel Adler Weseke zog diese Spielweise nach dem 3:3 im Hinspiel von Anfang an durch, während Firtinaspor überhaupt nicht ins Spiel kam. Schon nach sechs Minuten tauchte Alexander Schlüter frei vor Hamit Güller auf, doch der Firtinaspor-Keeper konnte den frühen Rückstand verhindern. Eine Viertelstunde später war er aber machtlos. Daniel Meis kam am Strafraumrand frei zum Schuss und versenkte den Ball zur 1:0-Führung.
„Genau davor hatte ich Angst, dass wir in Rückstand geraten“, sah sich Ali Durmaz in seiner Befürchtung bestätigt. Nun brauchte Firtinaspor zwei Tore, eins davon hätten sie beinahe noch vor der Pause erzielt. Mohamed Bouachria kam aus kürzester Distanz frei zum Kopfball, vergab aber. Wie er den daneben köpfen konnte, weiß er wahrscheinlich selbst nicht. „Wenn der Ball reingeht, ist alles wieder offen“, ärgerte sich Ali Durmaz. Umso ärgerlicher war es, dass Weseke fast im Gegenzug auf 2:0 erhöhte. Tarik Mustic ließ im Strafraum das Bein stehen, Alexander Schlüter verwandelte den Elfmeter (36.).
Nach dem Seitenwechsel fand Firtinaspor dann besser ins Spiel und kam zu einigen Torchancen. Den Auftakt machte Mohamed Bouachria, der den Ball aus 25 Metern an den Pfosten setzte (49.). Das schien den Gelsenkirchenern Auftrieb zu geben. Ramazan Yagcioglu traf nach einem tollen Solo das Tor nicht (60.), der Schuss von Bakir Kubilay wurde geblockt (63.). „Da hätten wir schon den einen oder anderen Treffer erzielen müssen“, sagte Ali Durmaz. Letztendlich war es Mohamed Bouachria, der nach einem Distanzschuss von Michael Krakala genau richtig stand und im Nachschuss traf (72.).
Im selben Moment schwächte er sein Team aber auch. Denn als die Weseker Verteidiger den Ball nicht herausrücken wollten entstand ein Gernagel, Bouachria sah wegen eines Schubsers die Rote Karte. In Unterzahl versuchte Firtinaspor noch einmal alles, doch die Weseker Defensive hielt. Die Gastgeber nutzten sogar noch zwei Konterchancen, Daniel Meis erhöhte per Doppelpack auf 4:1 (76./84.).
Die Gäste waren zwar frustriert, zeigten sich aber als faire Verlierer. „Weseke hat sich das verdient. Deren Plan ist voll aufgegangen, unser leider nicht“, sagte Ali Durmaz. Während die Weseker in der nächsten Saison in der Bezirksliga spielen, muss Firtinaspor trotz der souveränen Meisterschaft erneut in der Kreisliga A antreten.
Es wird schwierig, die vergangene Saison zu toppen. Trotzdem setzt sich Firtinaspor wieder das Ziel Meisterschaft. „Der Großteil des Kaders wird wohl bleiben. Wenn das der Fall ist, müssen und werden wir wieder oben mitspielen“, kündigt Ali Durmaz an.