Der Klub aus dem Jahnstadion unterlag im Heimspiel gegen den SV Friedrichsfeld mit 0:3 und musste so die erste Punktspiel-Pleite in 2016 hinnehmen. Allerdings spiegelt das Ergebnis nur bedingt den Spielverlauf wieder; Frust über die vielen vergebenen Torchancen machte sich im Lager der Schwarz-Weiße breit, aber auch der Ärger über die Leistung des Unparteiischen war groß.
Vor der Partie hatte die Elf von VfB-Trainer Mevlüt Ata mit einigen Spielerausfällen und obendrein mit einer Hiobsbotschaft zu kämpfen: Torjäger Alexander Tschalumjan zog sich eine Bänderverletzung zu und wird den Bottropern wohl für einige Wochen fehlen. Auch dem zuletzt so formstarken Stürmer war es zu verdanken, dass der VfB mit zwei Kantersiegen gegen Hamminkeln (6:1) und Spellen (5:0) aus der Winterpause startete. Er verlängerte gegen Friedrichsfeld somit die ohnehin schon lange Liste an personellen Ausfällen. „Das war für uns natürlich ein Brett, da wir die vielen Ausfälle erst mal irgendwie kompensieren mussten“, äußerte sich Ata.
Tatsächlich war den Hausherren ihr personelles Handicap zunächst deutlich anzumerken. Der VfB, bei dem Kevin Wagener den Platz im Sturm einnahm, präsentierte sich in der ersten Halbzeit im Vergleich zu den vorigen Spielen sehr harmlos. In ereignisarmen 45 Minuten waren es die Gäste aus Friedrichsfeld, denen die erste echte Torchance gehörte: Torhüter Marco Rinski war jedoch zur Stelle (30.) und hielt für sein Team die Null. „Danach wurden wir zunehmend besser und konnten die Kontrolle über das Spiel gewinnen“, fasste Ata die nachfolgenden Minuten zusammen. In diesen hätte seine Elf gar zur Führung gelangen können. Erst scheiterte Wagener aus kurzer Distanz am Gästekeeper (39.), dann verfehlte Mert Sen das Tor aus 18 Metern.
In der Halbzeitpause wurde auf Seiten der Gastgeber durchgewechselt, Amrullah Bayhoca kam für Sen neu in die Partie. Der Mittelfeldakteur brachte sich im Handumdrehen ins Spiel des VfB ein, der fortan offensiver agierte – und immer wieder brandgefährlich wurde. Erst fand Wagener über die linke Seite den Weg zum Tor der Gäste, scheiterte aber am Torhüter; eine Zeigerumdrehung später brachte Bayhoca nach einer Kombination mit Fabian Blanik den Ball auf Wagener, der das Leder aber aus kurzer Distanz am rechten Pfosten vorbeijagte. „Eine Führung wäre nicht unverdient gewesen“, so Ata, „aber wir haben die Dinger leider nicht gemacht. So etwas kann sich rächen.“
Zweifelhafte Entscheidungen
Der Trainer sollte recht behalten, in der 55. Minute gelang den Gästen aus Voerde die zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte Führung. Jedoch sollte zugleich auch der Unparteiische Aykut Bucde zunehmend in den Mittelpunkt des Geschehens rücken. „Vor dem Gegentreffer hätten wir einen Einwurf bekommen müssen, der Schiedsrichter entscheidet aber genau andersrum.“ Nahtlos reihten sich mit zunehmendem Spielverlauf weitere strittige Szenen an: nur zwei Minuten nach dem 0:1 wurde Blanik im Strafraum von den Beinen geholt, die Pfeife blieb jedoch stumm. In der 65. Minute konnte Friedrichsfeld schließlich auf 2:0 erhöhen, doch bestand auf und abseits des Feldes großer Diskussionsbedarf, denn: nach einer unübersichtlichen Szene im Sechzehner des VfB kamen die Gäste zum Kopfball, doch stand Manuel Kausch dabei vermeintlich klar im Abseits. Der Unparteiische pfiff, entschied auf Freistoß für den VfB – und gab das Tor für die Gäste nach wenigen Sekunden Bedenkzeit doch. „Eine ganz schwache Schiedsrichterleistung“, ärgerte sich Ata. Im Anschluss war die Luft raus; die Bottroper bemühten sich zwar redlich, doch blieb ihnen ein möglicher Anschlusstreffer verwehrt. Mit dem 3:0 in der 88. Minute markierte Friedrichsfeld den Endstand. Für die Ata-Elf war es das Ende eines gebrauchten Tages.