Über die Stadtgrenze sind die Kabinen des Bezirksligisten bekannt. Aber nicht, weil die so supermordern sind und sich alle freuen, bei den Meiderichern zu Gast zu sein. Ganz im Gegenteil: Die meisten Gegner ekeln sich vor den Umkleiden an der Honigstraße, nicht einmal die eigenen Spieler gehen alle nach dem Training duschen. Wo man hinschaut, ist Schimmel. Schon häufiger hatten die Vereinsverantwortlichen um den Vorsitzenden Harald Schüffeln versucht, die Situation irgednwie zu verbessern. Vergebens. Bis RevierSport Anfang des Jahres einmal über die "Kabine des Schreckens" berichtete, wurden sie mit ihrem Anliegen immer abgewiesen bzw. auf unbestimmte Zeit vertröstet.
Doch die Zeit des Wartens ist jetzt vorbei, zumindest des Wartens auf eine verlässliche Antwort der Stadt. Die hat jetzt zugesichert, dass Geld in die Hand genommen wird, um an der Sportanlage an der Honigstraße die Kabinen neu zu machen. 700.000 Euro sollen dafür berappt werden. Und auch wenn die Ausgaben erst für 2017 vorgesehen sind, in Meiderich ist man überglücklich. "Alle hier sind happy", weiß Schüffeln. "Die Freude ist riesengroß."
Aber nicht nur für die Mitglieder des eigenen Vereins freut es die Verantwortlichen, dass bald etwas getan wird. Auch in der Außendarstellung war die Situation für Meiderich 06/95 mehr als peinlich. Erst vor zwei Wochen war der SC Frintrop zu Gast. "Die waren total erschrocken", erinnert sich Trainer Ralf Gemmer. "Auch wenn wir nichts dafür können, uns ist es nicht egal, wie es hier aussieht. Wir wollen, dass sich der Gegner wohlfühlt."
Ein wenig müssen sich aber noch gedulden, bis die Bauarbeiten losgehen. Bei dem einen andere anderen im Verein herrscht deshalb auch ein bisschen Unruhe. "Manche Jungs, die schon lange im Verein sind, glauben es erst, wenn die Bagger hier anrollen", erklärt Gemmer. Im Training sind die neuen Kabinen aktuell natürlich Thema Nummer eins.
Nichtsdestrotz, Schüffeln ist fest davon überzeugt, dass in gut einem Jahr an der Honigstraße gebaut wird. Schließlich ist der Betrag ja nun fest im Haushalt der Stadt beschlossen. Deshalb schmiedet der Vorsitzende auch schon Pläne für die Zukunft. "Ich hoffe, dass wir bei den Planungen mit einbezogen werden", mutmaßt Schüffeln. Schließlich ist sein Verein nur Pächter der Anlage. "Es wäre schön, wenn der Neubau dann so groß wird, dass wir eine Damenmannschaft bei uns aufmachen können..." Aktuell wäre das nicht denkbar.