Sechs Pleiten hintereinander kassierte der Landesliga-Absteiger auf des Gegners Platz. Einer der Hauptgründe dafür, warum das Team von Coach Mevlüt Ata den Blick auch in diesem Jahr zunächst nach unten richten muss. Durch das 4:2 gegen den Tabellen-15. verschaffte sich der VfB zudem ein wenig Luft im unteren Drittel der Staffel 6. "Wir haben in den ersten 20 Minuten losgelegt wie die Feuerwehr", war Ata zufrieden. Amrullah Bayhoca und Alexander Tschalumjan stellten schnell auf 2:0. "Dann aber kam Lowick mit der ersten Chance direkt zum Anschluss, bei beiden Teams merkte man danach eine gewisse Nervosität. Zum Ende hin hatten wir dann immer wieder Kontergelegenheiten, die wir aber schlampig ausgespielt haben. Lowick war gewiss kein schlechter Gegner", resümiert der Bottroper Trainer.
Und anders als sonst kam auch die wacklige Defensive dem VfB nicht in die Quere. 25 Gegentore in sieben Auswärtsspielen sind einfach zu viel. "Irgendwie kassieren wir immer wieder Tore, weil wir irgendwelche Fehler machen. Einen großen Vorwurf haben wir der Mannschaft aber bisher nicht gemacht, die Jungs bemühen sich und sind bei jeder Trainingseinheit voll dabei", erklärt Ata. Doch nicht nur ihm dürfte der so wichtige Dreier gut getan haben. Außenstürmer Tschalumjan schoss sich mit einem Dreierpack den (Verletzungs-)Frust von der Seele und erzielte seine Saisontore drei, vier und fünf. "Bleibt er gesund, macht er in der Saison seine 20 Buden. Er ist einer der schnellsten Stürmer der Liga. Leider war er vor der Saison lange verletzt und hatte vor kurzem einen Muskelfaserriss erlitten, den er nun aber wieder auskuriert hat", erklärt Ata. Besonders wichtig sind seine Treffer für den VfB, da der Kader keine wirkliche Alternative bereithält. Von Kenan Doric, der zu Saisonbeginn in vier Spielen zweimal ins Schwarze traf, hatte sich der Klub in beidseitigem Einvernehmen getrennt.
"Er schaffte es aufgrund des Jobs und Lehrgängen nicht, sonntags regelmäßig zu erscheinen. Was sehr schade ist, denn ich hätte ihn gerne behalten. Natürlich sind wir dabei, für die Rückrunde einen neuen Angreifer zu suchen. Aber das ist auch nicht einfach, denn finanziell haben wir nichts", erläutert der Trainer. Somit hoffen die Verantwortlichen und Zuschauer an der Parkstraße weiter auf Tore von Tschalumjan und seinen aktuellen Teamkollegen. Insbesondere am kommenden Sonntag, wenn Stadtrivale Fortuna Bottrop im Jahnstadion gastieren wird. Drei Punkte mehr haben die Fortunen aktuell auf dem Konto, Ata erwartet ein Duell auf Augenhöhe: "Ich kenne die Mannschaft sehr gut, das sind super Jungs, die eine eingeschworene Einheit bilden. Um allerdings in dieser Liga oben mitzuspielen, braucht man auch ein bisschen Glück, was Fortuna anscheinend nicht hat. Nun kommt es zum Derby und in einem Derby geht sowieso alles." Anstoß ist um 15 Uhr.