Für den BV Herne-Süd läuft die diesjährige Saison alles andere als optimal. Derzeit nehmen die Herner den zwölften Rang der Liga ein. Dabei trennen das Team um Coach Jürgen Meier gerade einmal hauchdünne zwei Punkte von den Abstiegsrängen. Angesichts der durchaus ambitionierten Ziele zu Saisonbeginn, als ein Platz unter den ersten Fünf der Liga anvisiert wurde, auf den ersten Blick eine recht desolate Leistung. Herne-Trainer Meier hingegen nimmt der Situation ein wenig die Dramatik: "Natürlich sind wir unzufrieden mit der bisherigen Punktausbeute. Uns standen im Laufe der Saison aber bisweilen bis zu 12, 13 Spieler verletzungs- oder berufsbedingt nicht zur Verfügung." Von daher müsse die magere Punktausbeute auch in Relation zu den Voraussetzungen gesetzt werden.
Die ungünstige Personalsituation lichte sich aber inzwischen: "So langsam sind nahezu alle Leistungsträger wieder an Bord. Dementsprechend sind wir guten Mutes und sehen der Zukunft positiv entgegen." Einzig Transfer-Coup und BV-Hoffnungsträger Rene Lewejohann muss immer wieder Rückschläge verkraften. Zunächst war es der Knöchel, dann bereitete der Rücken dem ehemaligen Profi Probleme. Der heimische Kunstrasen sei der Genesung des Herner Toptransfers sicher nicht gerade förderlich, so Meier, schließlich belaste der Kunstrasen die Gelenke außergewöhnlich stark. "Wenn er allerdings fit wird, dann ist er eine absolute Verstärkung für uns", drückt der Herne-Coach seine Hoffnung aus, demnächst endlich auch mal vom vollen Umfang des Könnens seines Stürmers profitieren zu können.
Im Allgemeinen aber geht es bergauf für den BV Herne-Süd. Meier jedenfalls sieht sein Team bereits auf einem vielversprechendem Weg, gute Ansätze seien schon in den vergangenen Wochen zu beobachten gewesen: "Die letzten zwei Spiele haben wir richtig gut bestritten. Zwar haben wir in Herbede verloren, wir waren aber über weite Strecken die bessere Mannschaft." Natürlich sei die derzeitige Tabellensituation nicht schön, vieles sei im Fußball aber eben nicht vorherzusehen und so seien seine Jungs eben einfach da unten reingerutscht: "Wir haben das Potential und können uns aus eigener Kraft wieder da rausziehen. Mit Sicherheit haben wir auch die Qualität da zu stehen, wo wir vor der Saison hinwollten."
Das Restprogramm der Herner gibt durchaus Grund zur Hoffnung. Immerhin stehen mit dem SV Höntrop und dem TuS Harpen in den nächsten Wochen zwei durchaus machbare Aufgaben auf dem Programm. Vorher allerdings muss der BV erst einmal gegen den Tabellenzweiten aus Neuruhrort ran, der sich momentan punktgleich mit Tabellenführer Firtinaspor Herne um den einzigen Aufstiegsplatz der Liga streitet. Meier sieht der Begegnung nichtsdestotrotz mit einigem Optimismus entgegen: "Neuruhrort ist sicher keine Übermannschaft. Außerdem spielen wir zu Hause und hoffen von daher auch schon in diesem Spiel punkten zu können." Ob die Herner dann aber tatsächlich noch die vor der Saison gesteckten Ziele werden angehen und zur Aufholjagd werden ansetzen können, bleibt abzuwarten.