Der Klub wird in weniger als drei Jahren 100. Und muss auf seine alten Tage noch einmal umziehen. Betrachtet man den Eifer, mit dem Vereinsverantwortlichen seit Jahren das Thema Stadion-Neubau angingen, ist es für die Wickeder kein Gang in schlechtere Zeiten. „Wir haben uns ja schon 1999 bereit erklärt, den alten Platz zu verlassen, damit wir der Entwicklung des Stadtteils nicht im Weg stehen“, sagt der erste Vorsitzende Hans-Walter von Oppenkowski. Denn auch wenn das alte Pappelstadion schon einige legendäre Fußballschlachten sah - die Bedingungen verbessern sich auf der neuen Anlage erheblich.
„Ich sehe da große Chancen“, erklärt von Oppenkowski. „Bislang waren wir wegen der Anwohner zeitlich und in der Lautstärke sehr eingeengt“. Nun könne sich das Vereinsleben ganz anders entwickeln. An der Straße Fränkischer Friedhof entstehen ein Kunstrasenplatz sowie ein Kleinfeld mit Naturrasen. Ein 180 Quadratmeter großes „Sozialgebäude“ soll zum neuen Westfalia-Treffpunkt werden. Von Oppenkowskis Idee eines sozio-kulturellen Zentrums für den gesamten Stadtteil war nicht umsetzbar. Rund um das „Neue Pappelstadion“ wird ein kleiner Wald mit einem Teich angelegt.
Das Stadion ist noch nicht ganz fertiggestellt, da ergibt sich schon das erste Problem. Der Wind pfeift schroff über die offene Fläche. „Wir hoffen, dass sich das ändert, wenn die Bepflanzung da ist“, sagt der Vereinsboss. Mit dem Einzug sind die Planungen dabei keineswegs abgeschlossen. Die Wickeder hoffen einen Sponsor für den Bau einer Tribüne gewinnen zu können: „Es gibt Interessenten und es laufen Gespräche“, sagt von Oppenkowski. Da die Stadt die Baukosten komplett übernimmt, veranschlagt der Verein selbst „nur“ etwa 70 000 Euro an eigenen Kosten. In den Freudenwein mischt sich jedoch der Wermutstropfen des Abstiegs aus der Landesliga. Mit Spielertrainer Marco Schott und einer im Durchschnitt gerade einmal 22 Jahre alten Mannschaft nimmt man nun einen erneuten Anlauf. „Wir wollen oben angreifen, auch wenn die Liga stark ist“, meint der erste Vorsitzende. Allerdings muss neben dem neuen Stadion auch die neue Westfalia-Elf erst einmal wachsen.