Der Jubel nach dem Schlusspfiff kannte keine Grenzen mehr. „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“, riefen die Spieler des DJK VfB Frohnhausen, die sich nach 90 intensiven Minuten in den Armen lagen. Auch VfB-Trainer Issam Said war dementsprechend aufgelöst nach Spielschluss und outete sich als Feierbiest. „Mir ist heute alles egal“, monierte der Coach, der seiner Mannschaft eine Party-Erlaubnis erteilte. Solche Worte lassen sich die Spieler natürlich nicht zweimal sagen. „Zwei Kästen Bier sind heute drin“, lachte Matthias Walter, der aus dem Strahlen gar nicht mehr herauskam. Aber der Reihe nach.
Packende Schlussphase – und ein Schiedsrichter im Mittelpunkt
Rund 220 Zuschauer trotzten den widrigen Wetterbedingungen und wurden für ihr Kommen mehr als belohnt. Es war von Anfang an eine rassige Partie, wobei beide Mannschaften mit offenem Visier agierten. Vor allem die Salogga-Elf erspielte sich in den ersten 45 Minuten ein klares Chancenplus, aber die Gäste vergaßen das Toreschießen. Anders Frohnhausen, die aus wenig viel machten und durch Markus Lihs (25.) in Führungen gingen. In der zweiten Halbzeit wurde es dann turbulent: Erst traf Bilal Rammo (51) sehenswert mit dem Kopf, dann gelang Ersin Canseven (79.) in der Schlussphase der Anschlusstreffer.
Kurz vor Schluss rückte dann Referee Martin Kadzioch in den Fokus, als ein Frohnhausener den Ball im eigenen Strafraum an die Hand bekommen hatte. Der Schiedsrichter ließ weiter spielen und zog den Unmut der Krayer Fans auf sich. „Ja“, unterstrich Trainer Mario Salogga, „es war ein Handspiel.“ Näher ausführen mochte es der Krayer Trainer indes nicht, der weniger mit dem Schiedsrichter haderte, als viel mehr mit der Leistung seiner Elf in der zweiten Halbzeit. „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit vorgenommen, gegen die körperbetonte Spielweise des VfB gegenzuhalten“, erklärte Saloggar, der aber auch gestand, dass das „leider zu keinem Zeitpunkt funktioniert hat“.
Drei Herzattacken in der Schlussphase
Issam Said musste nach dem Spiel erst einmal durchatmen. „Ich bin fix und fertig,“ gestand der Übungsleiter, der am liebsten nur noch sein Bett aufsuchen wollte. Keine Frage – für den VfB-Coach waren die 90 Minuten eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Vorwerfen müssen sich die Gastgeber, dass sie das Spiel nicht früher entschieden und Kray so noch einmal stark gemacht haben. „Ich habe drei Herzattacken bekommen“, schmunzelte der Übungsleiter, der natürlich mit der Chancenauswertung in der Schlussphase haderte, aber auch schon voraus blickte. „Wir“, betonte Said, „müssen jetzt weiter arbeiten und versuchen, bis zum Winter alle Spiele zu gewinnen." Dann sei der Coach sich "sicher, dass wir eine Chance auf den Aufstieg haben." Steigt Frohnhausen am Ende der Saison auf, dann legt "Feierbiest" Issam Said wahrscheinlich erst so richtig los.