Überraschend stark startete die Borussia in die Spielzeit 2014/15: aus den ersten beiden Partien holte das Team von Cheftrainer Christian Schnettger die maximale Punkteausbeute von sechs Zählern. Doch an den letzten beiden Spieltagen wurde das Punktekonto nicht weiter erhöht.
Nächster Gegner: Langenbochum
Zwei Niederlagen gegen Hochlar und Eintracht Datteln vermiesten den fulminanten Start und, obwohl Datteln aktueller Tabellenführer ist, ist Schnettger unzufrieden: "Wir hatten drei Großchancen, die wir machen müssen und werden dann als Auswärtsmannschaft ausgekontert", resümiert der Trainer. "Wir waren die bessere Mannschaft. Da war viel mehr drin."
Mit BWW Langenbochum gastiert am Sonntag der nächste Aufstiegsfavorit am Gerneberg und Schnettger sieht sein junges Team in der Außenseiterrolle. Diese Tatsache muss für ihn aber nicht unbedingt ein Nachteil sein: "Langenbochum hat eine der besten Mannschaften der Liga und eigentlich müsste sie in Ahsen gewinnen, aber genau das kann unsere Chance sein. Wir müssen nicht das Spiel machen und können uns erstmal auf das Verteidigen konzentrieren." Der 31-Jährige blickt dabei auch auf die letzte Saison zurück, als man zuhause 2:1 gegen BWW gewann.
"Müssen uns auch schon Samstags vorbereiten"
Damit am Ende dieser Saison, wie in der vergangenen Spielzeit auch, ein Platz im Tabellenmittelfeld herausspringt, muss die Mannschaft laut Schnettger professioneller werden: "Wir müssen uns auch schon Samstag auf das Spiel am Sonntag vorbereiten. Bedeutet weniger Alkohol am Samstag - mehr Professionalität." Wenn es um die Saisonziele geht, bleibt man in Ahsen bescheiden: "Platz acht bis elf" fordert der Chefcoach ganz klar. Zu mehr wird es wohl in den nächsten Jahren nicht reichen. Dazu ist der Etat der Ahsener einfach zu gering.
Dies betont auch der Spielertrainer: "Wir haben eine junge Mannschaft, die Zeit braucht und minimalste Mittel." Die klamme Vereinskasse sorgt auch dafür, dass man Leistungsträger oft nicht halten kann. "Wenn ein richtig guter Spieler dabei ist, der auch mal zwei, drei Saisons am Stück viele Tore schießt, dann bekommt der halt die Anrufe aus Langenbochum usw.", beklagt Schnettger. Aus diesem Grund lobt er aber besonders die Spieler, die dennoch in Ahsen bleiben: "Da muss man schon echt den Hut vor ziehen. Die meisten Spieler sind so bodenständig, dass sie nicht für das Geld spielen."
Dabei zieht er auch Parallelen zur Bundesliga: "Das zieht sich von der Bezirksliga hoch bis in die Bundesliga. Wenn die Bayern da einen Spieler haben wollen, dann kannst du in der Regel nichts machen, außer dem Spieler ist Geld nicht so wichtig. Da hat Freiburg mal ein, zwei gute Spieler über Durchschnitt, haben aber oft keine Chance diese dann auch zu halten." In seinem Team hebt Schnettger deshalb besonders
, den Vorjahreskapitän, hervor: "Tim ist jetzt nach Bielefeld gezogen und kommt trotzdem jeden Freitag und Sonntag nach Ahsen gefahren. Der zeigt wirklich Einsatz, um für uns zu spielen."
Die Kapitänsbinde hatte der Verteidiger aber aus eigenen Stücken abgegeben, da er nicht mehr so oft bei der Mannschaft sein kann. "Tim könnte bestimmt auch Landesliga spielen", lobt der Trainer auch dessen spielerische Klasse.