Viel dazu beigetragen hat vor allem eine Partie vor drei Jahren, als sich die Klubs in einem Entscheidungsspiel um den Bezirksliga-Aufstieg gegenüberstanden. 1700 Zuschauer wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen - ein Rekord, wahrscheinlich für Jahrzehnte, für den Bochumer Amateurfußball. "Das ist doch alles Schnee von gestern", stellt Adlers Trainer Norbert Sikora klar. Auch er weiß - natürlich - , dass seine Elf zwar in dem besagten Entscheidungsspiel am Ende die Nase vorn hatte, sich in der Gegenwart aber schwer tut, wenn es gegen die Bergener Mannschaft geht. Zuletzt verloren die Riemker im Elfmeterschießen (Kreispokal), in der vergangenen Spielzeit zudem beide Saisonspiele. "Hinten sind die Riemker ganz schön anfällig und langsam", lautet die Analyse von Bergens Obmann Lothar Deppner. Ein Satz, der im Stadtderby sicher für ordentlich Gesprächsstoff sorgen wird. "Sehe keinen Grund, warum die drei Punkte nicht bei uns bleiben sollten." Das gilt allerdings auch für die aktuelle Verletztenmisere der Gastgeber. Mit Dennis Naujoks und Orhan Berdynaj fallen wahrscheinlich auch am Sonntag beide Spielgestalter der Grün-Schwarzen aus; Dabrowski und Böke sind ebenfalls nicht fit. "Im Moment müssen wir einfach aus der Defensive kommen. Das geht nicht anders", weiß Deppner. "Aber wenn wir dann genauso gut stehen wie gegen Neuruhrort, sehe ich keinen Grund, warum die drei Punkte nicht bei uns bleiben sollten".
"Wir fahren da nicht mit nem Köttel in der Hose hin"
Ähnlich selbstbewusst ins Spiel gehen allerdings auch die Gäste von der Feenstraße. "Jede Serie hat einmal ein Ende", betont Sikora, angesichts der schlechten Bilanz gegen die Bergener. Zwar sieht er "ein paar Pluspunkte bei Bergen", doch der Glaube an die eigene Stärke ist ungebrochen. "Wir fahren da nicht mit nem Köttel in der Hose hin", betonte Sikora. Keine Frage, dieses Derby hat Feuer.
Was man von der DJK TuS Hordel II derzeit nicht behaupten kann. Zuviele Spieler haben den Verein verlassen, der auf diese Situation wiederum augenscheinlich nicht ausreichend vorbereitet war. "Ich kann ja nichts dafür, wenn die Jungs Flausen im Kopf haben" betonte Jürgen Meier, der ehemalige Coach der zweiten Mannschaft und jetzige Linienchef der Verbandsligaelf, bereits vor einigen Tagen. Damit leben müssen nun die, die an der Hordeler Heide geblieben sind. Am Sonntag geht es gegen die SG Eintracht Gelsenkirchen wohl hauptsächlich nur um Schadensbegrenzung.
Bisher unter den Erwartungen blieben der SV Wanne 11 und der FC Neuruhrort, die im Verfolgerduell aufeinandertreffen. Nur der Sieger darf sich Hoffnungen machen, der Spitzengruppe auf den Fersen zu bleiben.
Den 5. Spieltag tippt Norbert Sikora (Trainer Adler Riemke)