Diese unübersehbare Steigerung wurde letztlich belohnt und die Hausherren kamen nach zwei späten Treffern von Sven Landherr (87.) und Christian „Kiki“ Wagner (90. + 4) noch zum verdienten 2:2-Ausgleich.
„Wir haben in der zweiten Halbzeit einfach zu wenig gemacht“, sah VfB-Trainer Dieter Beleijew die Ursache für die Leistungssteigerung beim Aufsteiger vor allem in mangelndem Engagement seiner eigenen Elf. Das war aber nicht der ursächliche Grund für die Wende in der Spitzenpartie. Krämer löste nämlich nach gut einer Stunde den Libero-Posten auf und schickte stattdessen Routinier Sascha Siebert vor ins Mittelfeld. Die aus der Umstellung resultierende Überzahl beim Heimteam verursachte beim Tabellenführer eine gehörige Portion Unordnung, die deren Spielfluss zunichte machte. Dazu kam, dass die Sportfreunde jetzt näher bei ihren Gegenspielern waren und auch mehr Zweikämpfe für sich entscheiden konnten. Vor allem Patrik Wengemann war überall zu finden, erkämpfte sich Ball um Ball und trieb seine Nebenleute immer wieder nach vorne.
Mit zunehmender Spielzeit wurde der Tabellenführer dadurch zusehend nervöser und es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die Gastgeber zum Anschlusstreffer kommen würden. Es dauerte jedoch bis zur 87. Spielminute das Nette erstmals gefährlich vor das Gästegehäuse kam. Dann allerdings richtig. Kapitän Sven Landherr zeigte seine Gefährlichkeit und markierte mit einem strammen Rechtsschuss den 1:2-Anschluss.
„In den letzten Minuten haben wir den Ball hinten einfach nicht mehr ruhig rausgekriegt“, war auch Beleijew die Nervosität seiner Truppe in der Schlussphase nicht verborgen geblieben. Diese Nervosität bildete dann auch die Grundlage für den Schlusspunkt in dieser unterhaltsamen und spannenden Begegnung. Sascha Sieberts Freistoß aus rund 20 Metern streifte die Mauer und die gesamte Habinghorster Hintermannschaft übersah den, in ihrem Rücken völlig freistehenden „Kiki“Wagner. Der konnte den Ball in aller Ruhe annehmen und drosch das Leder dann aus etwa neun Metern zum 2:2-Endstand in die Maschen. „Aufgrund der zweiten Halbzeit geht das Unentschieden völlig in Ordnung“, fasste Beleijew anschließend die Partie treffend zusammen.