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Bezirksliga 8 Niederrhein: Hertha Hamborn will noch punkten
Die tapfere Hertha

Bezirksliga 8 Niederrhein: Hertha Hamborn will noch punkten
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Bereits am 24. Spieltag war der Abstieg für Hertha Hamborn besiegelt. Doch für Kenner kam es keineswegs überraschend, zerfiel die erste Mannschaft vor der Spielzeit wegen finanziellen Problemen nahezu komplett. "Als die Akteure hörten, dass sie kein Geld mehr bekommen, waren sie schnell weg", erklärt Mike Snowley, neben Andreas Wojach Trainer bei der aktuell Ersten Mannschaft. Der Kader wurde dann rasch mit der bis dato als Dritte Mannschaft in der Kreisliga C kickenden Elf aufgefüllt, die eben den Aufstieg in die Kreisliga B geschafft hatte, und Snowley zum Coach erklärt.

Seine Mission: Die Saison so gut wie möglich beenden. "Ehrlich gesagt hatten wir von Beginn an so gut wie keine Chance", gibt der bekennende Leicester City-Fan zu, "wir haben Erfahrungen gesammelt und teilweise auch gut gespielt. Nur leider nicht über 90 Minuten." Mit dem 1:1 gegen Preußen Duisburg am dritten Spieltag steht sogar ein achtbarer Erfolg zu Buche, denn die von Stefan Klaß trainierten Kicker kämpfen aktuell noch um den Aufstieg in die Landesliga.

Am Sonntag reist die Hertha zum Derby beim TSV Bruckhausen. Der Gastgeber, selbst mit sechs Niederlagen in Folge ausgestattet, möchte den eigenen Negativtrend stoppen. Doch auch die Gäste wollen keine Punkte verschenken. "Wir versuchen natürlich zu punkten. Das haben wir uns immer vorgenommen, es hat halt nur nicht so oft geklappt", sieht der gebürtige Engländer die Situation bei fünf geholten Zählern aus 26 Begegnungen humorvoll.

Hinter den Einsätzen von Mark Kazubek, Daniel Marques und René Adam steht wegen diverser kleinerer Verletzungen noch ein Fragezeichen. "Wir wollen uns noch so gut wie möglich verkaufen", erklärt Snowley und ergänzt: "Das Hauptaugenmerk vieler meiner Kicker liegt auf dem vorletzten Spieltag. Da treffen wir auf Hamborn 90. Das wird ein spannendes Derby." Der Kontrahent, der wie die Hertha auch auf der Platzanlage im Iltispark die Heimspiele austrägt, liegt aktuell auf dem vorletzten Rang. Aber bei zwei Zählern Rückstand zum rettenden Ufer durchaus noch mit der Chance, auch in der kommenden Saison noch in der Bezirksliga zu sein. Den einzigen Sieg in der aktuellen Spielzeit errangen die Herthaner übrigens gegen Hamborn 90.

Die Vorbereitungen für die Kreisliga A laufen derweil auf Hochtouren. "Wir werden sicher noch den ein oder anderen Abgang zu verzeichnen haben, aber der Stamm der Mannschaft bleibt. So etwas wie in dieser Spielzeit werden wir nicht mehr erleben", prophezeit der zweifache Familienvater, "wichtig ist, dass wir in Ruhe in die Saison starten können und nicht so hektisch wie im letzten Jahr."

Zugänge auf allen Positionen sind geplant, konkrete Namen aber noch nicht bekannt. "Bis jetzt konnten wir noch keinen Akteur unter Vertrag nehmen, aber wir suchen und verhandeln fieberhaft. Da wird sich schon etwas tun", verspricht der Hertha-Trainer.

Auch strukturell wird sich einiges ändern. So wird es seit zwei Jahren erstmals wieder eine A-Jugend geben. "Da kommen aus der B-Jugend einige hoffnungsvolle junge Talente hoch. Das ist unsere Chance, da etwas aufzubauen", weiß Snowley über die Wichtigkeit guter Nachwuchsarbeit Bescheid.

"Wir werden aller Voraussicht nach mit zwei Seniorenteams in die neue Spielzeit gehen", verrät der Dolmetscher. In der Kreisliga B kickt derweil ein Team für Hertha Hamborn, das ausschließlich aus türkischen Spielern besteht. "Da sind einige gute Leute mit an Bord. Vielleicht findet da ja auch ein Austausch statt", hofft Snowley. Bei dem Noch-Bezirksligisten sind alle Nationalitäten miteinander gemischt: Es gibt Portugiesen, Engländer, Spätaussiedler, Deutsche und Türken im Kader. "Wir sind eine Multi-Kulti Truppe, typisch Ruhrpott halt", erklärt Snowley, "viele kennen sich aus der Jugend. Die Stimmung untereinander ist prima, sonst hätten wir vielleicht bei den vielen Pleiten nicht so tapfer weitergemacht."

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