In diesem Jahr kämpft die Fußball-Bundesliga um ihre Existenz. Durch die Corona-Krise wurde klar, dass zahlreiche Vereine auf Kante genäht sind. Die Bundesliga muss daher sportlich beendet werden, sonst verlieren die Klubs zu viele TV-Gelder.
Es ist bereits jetzt eine der strittigsten Diskussionen in diesem Jahr. Sollte die Bundesliga weiterspielen dürfen? Und sind all diese Anstrengungen gerechtfertigt, die man derzeit auf sich nimmt, um die Vereine vor einer großen Krise zu bewahren?
Es gibt viele Fürsprecher, aber auch sehr viele Gegner der Bundesliga-Fortsetzung. Die letzten beiden Tage haben nicht geholfen, dass das Projekt Bundesliga neues Vertrauen bekommt. Am Mittwoch hofft die DFL auf grünes Licht von der Bundesregierung. Das Hygienekonzept steht, die Hoffnung auf eine Zusage für einen Start im Mai ist groß, jetzt müssen nur noch die Klubs und ihre handelnden Personen mitmachen.
Auch zahlreichen Spielern scheint alles egal zu sein
Doch da scheint das größte Problem zu liegen, wie die letzten Tage zeigen. Da war der 1. FC Köln, der seinen Spieler offensichtlich zurückpfeift, weil der nach drei positiven Coronatests beim FC über Ängste der Corona-Krise gesprochen hat. RevierSport kommentierte das Thema mit der Überschrift: [article=484709]Den Vereinen sind die Sorgen der Spieler egal.[/article]
Es geht eben um viel Geld, da müssen Abstriche gemacht werden. Doch das Beispiel Hertha BSC zeigt: Auch zahlreichen Spielern scheint alles egal zu sein. [article=484766]Berlins Angreifer Salomon Kalou hat das sogar auf Video festgehalten[/article]. Er hat Hygieneregeln missachtet, Vedad Ibisevic über Gehaltseinbußen gelästert - das Video lässt einen staunend zurück. Und ist Wasser auf die Mühlen derer, die sich in diesen Zeiten von der Bundesliga abwenden, weil diese nur noch auf Kommerz aus ist, Werte keine Rolle mehr spielen.
Im Geiste werden viele Profis so denken wie die Routiniers von Hertha BSC
Dabei gab es in diesen schwierigen Zeiten die Chance, sich anders zu präsentieren. Demütig, sich selbst nicht überhöhend. Zu Beginn der Krise ging es auch in diese Richtung. Fast alle Vereine gingen stolz an die Öffentlichkeit, weil es so leicht war, einen Gehaltsverzicht zu erreichen. Doch wie freiwillig das war, das lässt dieses Video erahnen. Kalou war so dumm, das zu filmen. Im Geiste werden viele Profis so denken wie sein Kollege Ibisevic. Freiwillig war fast gar nichts, jetzt kann man nur hoffen, dass Spieler und Betreuer beim Thema Kontaktverbot etwas verantwortungsbewusster sind.
Die Frage ist, wie realistisch so eine Hoffnung ist? Denn bei 36 Vereinen in Liga 1 und 2 müssen sich so viele Spieler und Betreuer an die Regeln halten. Das scheint kaum möglich: Dem einen fehlt es in dieser Situation vielleicht an Intellekt, dem anderen steht sein Ego im Weg. Leider merken viele Spieler nicht, dass sie in diesen Tagen schon längst nicht mehr diese tollen Typen sind, zu denen jeder aufschaut. Vielmehr sehen die Fans Spieler, die das bestätigen, was viele denken. Da haben junge Menschen die Bodenhaftung verloren. Man kann nur hoffen, dass es nicht zu viele sind. Denn sonst wird der Re-Start der Bundesliga zur Corona-Lotterie.