Möllensiep kontert

"Charakterlich einfach nur schwach"

Am Montag hatte Trainer Tom Schikora nach nur vier Wochen sein Amt bei der Bezirksliga-Reserve niedergelegt (RS berichtete). Der Auslöser sei "das Verhalten einiger Spieler" gewesen, wie Schonnebecks Sportlicher Leiter Christian Leben gegenüber RevierSport bestätigte. Zuvor hatte sich der Verein trotz einer positiven sportlichen Bilanz von Dirk Möllensiep getrennt, was jedoch Probleme innerhalb der Mannschaft zur Folge hatte. Einige Spieler solidarisierten sich mit ihrem Trainer und verließen den Verein. Leben ließ durchblicken, dass die Auswirkungen der Möllensiep-Entlassung Schikora zu seinem Rücktritt bewogen haben.

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Möllensiep deutete die Aussagen Lebens als Wink mit dem Zaunpfahl und bezog gegenüber RS Stellung zu der Situation in Schonnebeck.

Dirk Möllensiep, wie haben Sie auf die neuerlichen Reaktionen aus Schonnebeck reagiert? Ich fasse das eindeutig als Provokation gegenüber meiner Person auf. Dabei sollte Herr Leben lieber vor seiner eigenen Haustür kehren. Der Verein hat den Karren selbst in den Dreck gefahren. Mir wurde schließlich eine Sache weggenommen, die ich akribisch aufgebaut habe. Wenn sich daraufhin einige Spieler mir gegenüber solidarisch erklären, ist das nicht meine Schuld. Ich werde es deshalb nicht zulassen, dass mein Name in Verruf gebracht wird.

Haben Sie nach Ihrer Entlassung Kontakt zu den Spielern aufgenommen? Natürlich. Allerdings hat das in erster Linie private Gründe. Unter anderem spielt der Freund meiner Tochter in dieser Mannschaft. Mit einigen Leuten habe ich viele Jahre zusammengearbeitet, daraus sind sogar Freundschaften geworden. Wieso sollte mir man also verbieten, mit diesen Jungs zu reden? Nach meiner Beurlaubung hatte mir der Verein bereits ein indirektes Platzverbot erteilt. Es wäre schön, wenn ich von der Anlage wegbleiben würde, hatten mir die Verantwortlichen gesagt. Dem habe ich sogar zugestimmt, weil ich keine Unruhe reinbringen wollte. Stattdessen wird nun aber ein Buhmann gesucht und andere Dinge werden verschwiegen. So wurde Maurice Monien beispielsweise vor zwei Wochen zum stellvertretenden Kapitän gewählt und zwei Tage später von Schikora telefonisch ohne Angabe von Gründen rausgeschmissen. Da frage ich mich, was das mit mir zu tun haben soll. Das ist alles an den Haaren herbeigezogen.

Ihren Aussagen ist zu entnehmen, dass der Stachel sehr tief sitzt. Wie geht es nun mit Ihnen persönlich weiter? Haben Sie sich schon für einen neuen Verein entschieden? Ich hatte einige Angebote vorliegen, die ich aufgrund dieser angespannten Situation aber nicht angenommen habe. Bis zum Winter werde ich erstmal nichts mehr machen. Ich habe den Kaffee momentan zu sehr auf. Natürlich bin ich sehr enttäuscht vom Verhalten der Schonnebecker. Trotz einer Vereinbarung für ein ganzes Jahr habe ich keinerlei Ansprüche auf die Weiterzahlung meiner Aufwandsentschädigung erhoben, da ich einen Schlussstrich ziehen wollte. Was nun allerdings wieder zu hören war, ist charakterlich einfach nur schwach. Nichtsdestotrotz wünsche ich der Truppe für den Rest der Saison alles Gute und ich hoffe, dass bald endlich Ruhe einkehrt.