Denn als der SV Horst-Emscher den Landesliga-Aufstieg um 14.50 Uhr unter Dach und Fach gebracht hatte, machten sich schon die Spieler von Weitmars erster Mannschaft für ihr Bezirksliga-Finale um 15 Uhr warm.
Sie hatten mit eigenen Augen gesehen, dass es zwar nur ein 4:2-Zittersieg beim Absteiger war - aber wer kräht nach so einer aufregenden wie erfolgreichen Saison schon danach? „Erst waren wir fast durch, dann schon so gut wie weg vom Fenster. Jetzt sind wir aufgestiegen – was will man da noch groß sagen?“, meinte Jörg Krempicki. Der SVH-Coach empfindet den historischen Erfolg in erster Linie als „Belohnung“ für seine Mannschaft.
Als er im Sommer am Schollbruch übernommen und etliche eigene Jugendspieler befördert hatte, wusste keiner so recht, was zu leisten die Schwarz-Weißen im Stande waren. Ein knappes Jahr später lautet die Frage: Kann diese Mannschaft auch in der Landesliga bestehen? „Das wird eine neue Erfahrung, aber ich denke schon, dass die junge Mannschaft das Zeug dazu hat.“ Dem Fußballstandort Gelsenkirchen täte es gut, den 08ern sowieso.
In bestimmter Hinsicht verfügt der Verein aus Horst über Potenzial, das mittelfristig noch darüber hinaus geht. Allein, was die Fans am Sonntag am Waldschlösschen veranstalteten, schien fast Oberliga-reif. Rund 250 Anhänger waren mitgekommen, um zu sehen, wie ihre Helden den Matchball verwandelten. Dass der VfB Günnigfeld sich schließlich vor Fortuna Herne den zweiten (Relegations-)Platz sicherte – war nur eine Randnotiz. „Kann uns egal sein“, zwinkerte Krempicki – und nahm das geforderte Bad in der Menge.