Bezirksliga NR 3:
Das Aufstiegsrennen in Gruppe drei hat sich mittlerweile zu einem echten Zweikampf zwischen Union Velbert und Aufsteiger Grün-Weiß Wuppertal entwickelt. Auch der Reserve des ETB SW Essen gelang es nicht, die imposante Siegesserie der Velberter zu stoppen. Durch den 2:1-Erfolg am Krausen Bäumchen fuhr der Spitzenreiter den achten Sieg im achten Spiel ein. ETB Coach Tom Schikora, dessen Team nach der dritten Pleite in Folge den Anschluss an die Spitze verloren hat, war dennoch nicht unzufrieden. "Wir haben alles gegeben und waren spielbestimmend. Leider hat uns in einigen Situationen das Glück gefehlt."
Die Offensivmaschinerie des GW Wuppertal läuft weiter auf Hochtouren. Beim kriselnden Landesliga-Absteiger Union Mühlen landete die Elf des Trainergespanns Sickau/Kücük durch ein souveränes 5:1 den nächsten Kantersieg. Die Bergischen bleiben Union Velbert damit dicht auf den Fersen, während die Mülheimer auf den vorletzten Tabellenrang abgerutscht sind.
Dymala wechselt sich ein und trifft
Derweil konnte ein weiterer Aufsteiger seine ansteigende Formkurve bestätigen. Der FC Kettwig 08 feierte an der Von-Humboldt-Straße in Velbert einen hauchdünnen 1:0-Sieg und beendete damit die Siegesserie des TVD. Zum Matchwinner für die Essener avancierte ausgerechnet Trainer Markus Dymala, der sich im zweiten Durchgang selbst einwechselte und in der Schlussminute zum Sieg für seine Mannschaft traf. Dabei hatte der Routinier noch in der Vorwoche gegenüber RevierSport erklärt, dass er nicht mehr aktiv ins Geschehen eingreifen wolle. "Das war aus der Not geboren. Da wir einige Verletzungssorgen haben, konnte ich keinen anderen mehr bringen", erklärt Dymala, der zuvor die nötige Kaltschnäuzigkeit im Abschluss vermisst hatte. "Wir haben einige hochkarätige Möglichkeiten leichtfertig vergeben. Auch aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, aufzulaufen. Denn ich habe vor dem Tor die nötige Erfahrung."
Lebenszeichen von RW Mülheim
Einen eminent wichtigen Sieg konnte der SV Rot-Weiß Mülheim feiern. Der zuletzt personell arg gebeutelte Klub setzte sich beim SC Uellendahl deutlich mit 5:2 durch und feierte den ersten Sieg der Saison. Für den Trainer des letztjährigen Tabellenzweiten, Hatem Guerbouj, ist das noch kein Grund zum Durchatmen. "Wir sind noch lange nicht über dem Berg. Meine Mannschaft ist erst bei 30 bis 60 Prozent. Demnach haben wir noch viel Arbeit vor uns. Ich gehe davon aus, dass wir unser wahres Leistungsvermögen erst ab der Rückrunde abrufen können. Doch darauf freue ich mich besonders", sagt Guerbouj.
Bezirksliga NR 4:
Wie erwartet musste das nach wie vor punktlose Schlusslicht TuS Holsterhausen beim Tabellenführer SC 1920 Oberhausen eine hohe Niederlage einstecken. Trotz einer vielversprechenden Anfangsphase kamen die Essener mit 0:7 unter die Räder. "Mehr ist momentan einfach nicht drin", musste TuS-Coach Andre Bausch nach der neunten Pleite zu Protokoll geben.
Katerstimmung herrscht aktuell auch bei den Verantwortlichen des SC Phönix. Mit 1:4 unterlagen die Frohnhauser an der Raumerstraße dem SC Frintrop. Die Elf von Arndt Krosch hat sich inzwischen mit mageren fünf Zählern im Tabellenkeller festgesetzt. Krosch war nach der Niederlage bedient, mit der Vorstellung seiner Mannschaft sei er dennoch "hochzufrieden" gewesen. "Wir waren über die gesamten 90 Minuten die bessere Mannschaft und haben insbesondere im zweiten Durchgang auf ein Tor gespielt. Zudem hat uns der Schiedsrichter beim Stand von 1:2 ein klares Tor aberkannt. Das ist natürlich richtig bitter", betont der Linienchef der Grün-Weißen.
Krosch sucht arbeitslose Stürmer
Das große Manko des SC Phönix sei weiterhin die Abschlussschwäche. Torjäger Volkan Yilmaz müsse sein Comeback um zwei weitere Wochen verschieben, zudem verletzte sich Neuzugang Sebastian Vietz gegen Frintrop und wird der Mannschaft laut Krosch sechs bis acht Wochen nicht zur Verfügung stehen. Der ehemalige Sportliche Leiter der Tgd. Essen-West hat deshalb bereits den Transfermarkt unter die Lupe genommen. Eine schnelle Lösung ist jedoch nicht in Sicht. "Ich suche einen arbeitslosen Stürmer, der das Tor trifft. Leider gibt es derzeit nicht viele. Die Chancenverwertung ist ein großes Problem, das wir so schnell wir möglich lösen müssen", berichtet Krosch.
Eine empfindliche Pleite musste die DJK Adler Frintrop hinnehmen. Der Tabellenvierte unterlag überraschend bei Arminia Klosterhardt II mit 0:2. Trainer Frank Sous war sauer über den uninspirierten Auftritt seiner Elf. "Ich habe den unbedingten Willen bei meiner Mannschaft vermisst. Trotz aller eindringlichen Warnungen haben wir den Gegner unterschätzt."
Bezirksliga NR 9
Für reichlich Gesprächsstoff sorgte das Spitzenspiel zwischen Rhenania Bottrop und dem SV Glückauf Möllen. 1:1 lautete das Resultat nach 90 intensiven Spielminuten. Torjäger Pascal Pfeifer erzielte mit dem Schlusspfiff den Ausgleichstreffer für die Gastgeber. Vielmehr als über das späte Gegentor ärgerten sich die Gäste über Bottrops Coach Oliver Dirr. Dieser habe sich nach dem Spiel lautstark über die harte Gangart gegen seinen Torschützen beschwert. Möllens Sportlicher Leiter Jörg Hessing sei die Art und Weise des Rhenania-Trainers übel aufgestoßen. "Herr Dirr hat sich aufgeführt wie in einem Kasperletheater, das hat mit Trainer-Vorbildfunktion absolut nichts mehr zu tun. Es sind Worte von seiner Seite gefallen, die unter der Gürtellinie sind. Schade, unter dem ehemaligen Bottroper Trainer Dirk Rovers hat es so etwas in dieser Art und Weise nicht gegeben. Aber ich werde Dirk Rovers auch nicht mit einem Herrn Dirr vergleichen", sagt Hessing.
Glückauf Möllen prüft rechtliche Schritte
Dirr soll Pfeifers Gegenspieler Said Koumbaz als "Treter" bezeichnet haben. Diese Aussage wolle Hessing auf keinen Fall so stehen lassen. "Ich erwarte von Oliver Dirr eine Entschuldigung. Falls er das nicht tut, werden wir als Verein rechtliche Schritte prüfen. Ich werde in diesem Zusammenhang auch das Gespräch mit dem Bottroper Vorstand suchen. Said ist schon immer ein fairer Spieler gewesen, deshalb werden wir es nicht zulassen, dass ihn jemand öffentlich auf diese Weise bezeichnet."
"Koumbaz hat auf dem Platz nichts zu suchen"
Oliver Dirr hat dazu eine ganz andere Meinung. Aus diesem Grund werde es vom Bottroper Übungsleiter auch keine Entschuldigung geben. Ganz im Gegenteil. "Der Spieler Said Koumbaz ist ein Treter, der auf dem Fußballplatz nichts zu suchen hat. Zu dieser Aussage stehe ich. Da kann er Herr Hessing gerne versuchen, mich zu verklagen. Damit habe ich überhaupt kein Problem", betont Dirr, der sich für seinen angeblichen Ausraster nach der Partie rechtfertigt. "Koumbaz hat Pascal Pfeifer während des gesamten Spiels mit unfairen Mitteln bekämpft. In einer Aktion ist er mit 20 Metern Anlauf in ihn reingesprungen. Pfeifer hatte großes Glück, dass er sich dabei die Beine nicht gebrochen hat. Einem anderen Spieler von uns hat er mit einem Ellbogencheck ein blaues Auge beschert. Es sagt doch schon alles, dass dieser Typ mit einem Mundschutz spielt", meint Dirr und fügt hinzu: "Bei solchen Aktionen ist es absolut normal, dass ich mich aufrege. Außerdem bin ich ein sehr impulsiver Mensch. Wenn das irgendwann nicht mehr so sein sollte, bleibe ich lieber zuhause."