Südkirchens Trainer wollte das Spiel nicht überhöhen, aber Chancen hatte er sich insgeheim die ganze Zeit ausgerechnet. Und das, wie sich am Ostermontag zeigte, absolut zurecht. Der Drittletzte schlug den Tabellenzweiten auswärts mit 3:1. David Hügemann, Murat Aksoy und Tim Holz trafen für Südkirchen, für den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Jonas Torlop gesorgt.
Kritik am Vorgänger
„Totgesagte leben länger“, zeigte sich Holger Gehrmann nach der Partie kämpferisch. Der Trainer hatte das Team an einem Punkt übernommen, als nicht viel ging in Südkirchen. Am Ende der Hinrunde standen mickrige sieben Zähler auf dem Konto und es sprach kaum noch etwas für den Klassenerhalt in dieser Saison. Das 3:1 im Derby war in diesem Jahr aber schon der dritte Sieg im vierten Spiel – eine beeindruckende Serie angesichts der Schwierigkeiten in der ersten Saisonhälfte. Mit 16 gesammelten Punkten ist das Team jetzt wieder im Geschäft.
Gehrmann sieht den Grund für den Aufschwung vor allem in der harten Wintervorbereitung. Der Übungsleiter fragt sich, was eigentlich trainiert wurde, bevor er in Südkirchen anheuerte. „Bevor ich herkam, hatte das mit Training wohl nicht viel zu tun“, mutmaßt Gehrmann. In der Hinrunde sei das Team deshalb körperlich überhaupt nicht in der nötigen Verfassung gewesen, um Leistungen zu bringen, wie sie nun in der Rückrunde zu sehen sind.
"Das war wirklich Zufall"
Ein wenig enttäuscht war Gehrmann nach dem 3:1-Derbysieg dann aber doch. Und zwar über seinen Trainerkollegen Heiko Ueding, der ihm nach dem Spiel nicht die Hand gegeben hatte. „Das finde ich schade. Ich habe großen Respekt vor dem Kollegen, aber dass man sich nachher die Hand gibt, ist für mich eigentlich eine Selbstverständlichkeit“, meinte Gehrmann, der hinzufügte, dass er selbst nach der 0:4-Klatsche beim Lüner SV kein Problem hatte, seinem Gegenüber zu gratulieren. Heiko Ueding fand die Szene jedoch gar nicht so dramatisch: „Das war wirklich Zufall. Ich habe den Kollegen nach dem Spiel nicht gesehen. Wer mich kennt, der weiß, dass ich eine gute Kinderstube habe.“