Wenn es am schönsten ist, soll man bekanntlich gehen. Eine kleine Weisheit, der im Fußball, wo Trennungen meist aus Misserfolg resultieren, nur selten Leben eingehaucht wird. Aus diesem Grund gehört Drieschner zu einer Minderheit. Der Trainer des TV Voerde wird im Sommer sein Amt zur Verfügung stellen. Warum er das macht, kann er gar nicht so leicht beschreiben: „Eigentlich ist es ohne jeden Grund. Im Verein ist alles fantastisch. Ich kenne Abteilungsleiter Peter Bodden seit 13 Jahren, wir sind letztes Jahr in die Bezirksliga aufgestiegen und stehen gar nicht schlecht da.“
Neue Reizpunkte für den Verein
In der Tat: Die Grün-Weißen haben sich in der neuen Spielklasse etabliert, stehen mit 22 Punkte derzeit auf einem sicheren neunten Platz und setzten am letzten Spieltag des abgelaufenen Jahres mit einem 1:0-Sieg beim bis dato ungeschlagenen Tabellenführer VfB Bottrop ein Ausrufezeichen. Also noch einmal die Frage: Warum der Rücktritt? „Ich glaube, nach drei bis vier Jahren sollte man die Situation von sich aus wechseln. Es wird immer schwieriger Reizpunkte zu setzen. Alles ist ein bisschen eingefahren“, findet Drieschner.
Der Großteil seiner aktuellen Mannschaft kommt aus der A-Jugend des Klubs und hat im Seniorenbereich noch keinen anderen Trainer erlebt. Daher ist sich Drieschner sicher, dass von der Trennung beide Seiten profitieren werden. Wie es für ihn weitergeht, ist noch nicht klar. Vielleicht legt Drieschner eine Pause ein. „Wenn sich in absehbarer Zeit etwas interessantes ergibt, dann werde ich darüber nachdenken.“
Mit Drieschner verlässt auch Co-Trainer Michael Verbanac im Sommern den TV. Ein neues Trainerteam steht auch schon in den Startlöchern: Jens Gräber und Jens Friebel, früher als Duo bei der Reserve des TV Jahn Hiesfeld tätig, werden die Posten übernehmen.