Bezirksliga Niederrhein 3
Es sollte eigentlich DER Tag der Union Velbert werden, doch am Ende kam alles anders. Coach Thomas Strauch hatte noch im RS-Expertentipp auf einen 1:0-Sieg seiner Elf im Spitzenspiel gegen den Mülheimer SV 07 getippt und gehofft, dass das Spiel knapp 500 Zuschauer verfolgen werden.
„Das war einfach ein rabenschwarzer Tag für uns. Meine Mannschaft kam mit dem Druck nicht klar und hat eine schlechte Leistung geboten. Bei den Zuschauern habe ich mich stark verschätzt. Es waren nur rund 100 da. Die Bundesliga ist doch ein zu großer Konkurrent. Da haben wir Kleinen keine Chance auf ein paar Kiebitze“, bilanzierte Strauch den „schwarzen Sonntag“. Das i-Tüpfelchen auf den Misserfolg der Unioner setzte Mülheims Philipp Bartmann (68.), der den 1:0-Siegtreffer für den Spitzenreiter, der nun mit sieben Zählern vor der Union überwintert, besorgte. „So können wir beruhigt Weihnachten feiern. Die Mannschaft hat eine hervorragende Reaktion auf die Derby-Niederlage gezeigt. Am Sonntag haben wir noch bis 24 Uhr gemeinsam mit unseren Fans den schönen Tag ausklingen lassen“, freute sich 07-Trainer Ralf Zils.
Bausch feiert erfolgreiche Premiere
Freuen konnte sich auch wieder Rot-Weiß Mülheims Coach Hatem Guerbouj. Dessen Team nach dem 3:2-Sieg über den MSV 07 nun ein 4:0 gegen den SC Velbert II einfuhr. Auch Steele 03/20 (4:0 über die ESG 99/06) bleibt in der Erfolgsspur. Zurück auf der Siegerstraße ist auch der TuS Holsterhausen.
Nach der vorzeitigen Trennung von Dieter Kupferschmidt feierten die Schwarz-Gelben an der heimischen Pelmanstraße unter dem neuen Coach Andre Bausch einen 1:0-Erfolg über den SV Kray 04. Marc Nern (49.) war der vielumjubelte Mann. Durch die Niederlagen der ESG 99/06, den SF Niederwenigern II (1:2 beim TVD Velbert) und Schlusslicht Trabzon SKV (1: 4 in Kupferdreh) kann Holsterhausen mit 16 Punkten etwas entspannter in die Winterpause gehen.
Bezirksliga Niederrhein 6
Was Union Velbert in der Staffel drei nicht schaffte, gelang Union Frintrop in Staffel sechs in aller Bonheur. Die Wollert-Truppe fegte den bisherigen Tabellenführer SC 1920 Oberhausen mit 4:0 vom Wasserturm. „Das waren hervorragend heraus gespielte Tore. Wir haben in 16 Spielen nur eine Niederlage kassiert und gehen als Meister in die Winterpause. Besser geht es doch nicht. Unser Ziel ist sicherlich nicht der Aufstieg, aber: wir würden enttäuscht sein, wenn wir am Ende nur als Dritter oder Vierter ins Ziel kommen“, sagt Unions-Coach Michael Wollert. Im Winter wollen die Frintroper sich mit „drei, vier starken Spielern verstärken“.
Diese Kampfansage nimmt der ambitionierte Sportclub 1920 ganz gelassen hin. „Wir haben vor dem Spiel in Frintrop unter der Woche kein einziges Mal trainiert. Mir sind etliche Spieler mit einem Magendarmvirus ausgefallen. Am Sonntag musste ich meinen Stammkeeper und die ganze Abwehr ersetzen. Ich kann Ihnen aber versprechen, dass wir eine bärenstarke Rückrunde spielen werden und am Ende den Aufstieg feiern“, strotzt Spielclub-Trainer Thorsten Möllmann nur so vor Selbstvertrauen.
„Alles geht, nichts muss“
Genügend Selbstbewusstsein hat momentan auch der Aufsteiger SC Phönix. Arndt Krosch feierte mit seinem Team beim 4:1-Sieg über das Spitzenteam des SuS Haarzopf den fünften Dreier in Folge. „Ja, für uns kommt die Winterpause natürlich zu einem echt ungünstigen Zeitpunkt. Mal schauen, was in der Rückrunde noch möglich ist. Wir haben uns 34 bis 36 Zähler vorgenommen. Aktuell stehen 27 Punkte zu Buche“, überlegt Krosch und schiebt nach: „Sie sagen sieben Zähler zur Spitze? Ich sage Ihnen zum Landesliga-Aufstieg folgendes: `alles geht, nichts muss`.“
Ganz andere Ziele verfolgen der VfR 08 Oberhausen und TuS Helene, die sich mitten im Abstiegskampf befinden und am Wochenende immens wichtige Siege einfuhren. „Wir pfeifen wirklich aus dem letzten Loch. Ich habe nicht mal an einen Sieg meiner Mannschaft geglaubt. Deshalb freue ich mich umso mehr. Wir werden im Winter zwei, drei neue Leute holen und die Klasse halten“, betonte Jürgen Hasebrink, Trainer des VfR 08, nach dem 3:2-Derbyerfolg über Sterkrade 06/07. Guter Dinge war auch Helenes Sportlicher Leiter Michael Schaub nach dem 3:1-Auswärtssieg seiner Elf im Kellerduell bei RuWa Dellwig. „Die Mannschaft lebt! Das hat sie in Dellwig nach einem 0:1-Rückstand eindrucksvoll bewiesen. Wir sind jetzt richtig dran und werden die Pause nutzen, um zu neuen Kräften zu kommen. Vor Wochen waren wir fast weg vom Fenster, jetzt sind wir wieder mitten drin im Geschehen“, freut sich Schaub.
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