"Zum Leben ist die Lage wunderschön. Doch um einen Amateur-Fußballverein zu führen, leider alles andere als ideal", bemerkt Dominic Steinbach, Spieler der Heisinger. Der gebürtige Katernberger, der seit zwei Jahren für die Essener Südstädter aktiv ist, beschreibt das Problem. "Aus dem Essener Norden ist es mehr als schwer, gute Jungs hierher zu locken. Die Anfahrt ist einfach zu strapaziös. Doch ich würde es immer wieder tun."
Der 28-jährige Steinbach, der den Weg aus dem Norden in den Süden der Ruhrmetropole gewagt hat, fühlt sich im "schönen Teil Essens" pudelwohl. "Der Verein ist super strukturiert, hat eine der besten Anlagen und einen hervorragenden Trainer", schwärmt Steinbach.
Doch der Mitarbeiter der Firma "Seitenbacher" weiß zu genau, dass diese Attribute auch im Amateurfußball schon länger nur wenig zählen. "Natürlich schaut man auch in der Kreisliga oder Bezirksklasse auf die Kohle. So ist das nun mal. Wer etwas anderes behauptet, der lügt", sagt Steinbach. "Manch einer denkt wahrscheinlich, dass der Heisinger SV aufgrund seiner Ortslage auf Rosen gebettet ist, das ist aber ganz und gar nicht der Fall! Hier investieren die Sponsoren lieber in die Kirche als in den Sport", betont Steinbach, der damit neben der räumlichen Diskrepanz zum Essener Norden das zweite Problem des HSV anspricht.
Ziele trotzen Problemen
Trotz der Probleme des Heisinger SV sich für die Amateurfußballszene in Essen attraktiv zu machen, hat die Truppe von HSV-Coach Arnd Herbst hohe Ziele. Erst einmal stehen die Essener Hallenstadtmeisterschaften auf dem Programm. In der aktuellen Auflage des Essener Budenzaubers wollen die Heisinger mehr als nur den Fairness-Preis des Vorjahres erreichen. "Unser Ziel ist die Endrunde am 29. Januar. Für mich persönlich ist es zwar verdammt ärgerlich, dass ich ausgerechnet am finalen Wochenende beruflich verhindert bin. Doch bis dahin werde ich versuchen zu helfen, wo es nur geht." Getreu dem Motto: "Gemeinsam sind wir stark", wollen die Heisinger auch unter freiem Himmel in Zukunft für Furore sorgen.
Steinbach: "Wir wollen in den nächsten zwei bis drei Jahren in die Landesliga aufsteigen." Für dieses Ziel würden Steinbach und Co. sicherlich auch gerne Verstärkungen aus dem Essener Norden dazu gewinnen...