"Das ist auch vollkommen in Ordnung. Wir sind realistisch und wissen, wo wir hingehören. Als es so gut für uns begann, hat auch niemand angefangen zu träumen", will RuWa-Trainer Jo Nühlen die aktuelle Position am besten bis zum Saisonende verteidigen.
Das Einfinden im Mittelfeld des Tableaus wäre für die Elf von der Levinstraße auf Grund der Verletzungsmisere eine sehr gute Angelegenheit, wie der Coach der Rasen- und Wassersportler betont. "Wir mussten jetzt schon auf drei Keeper zurückgreifen. Zudem haben wir uns von zwei Spielern trennen müssen, die fest für den Kader eingeplant waren", erklärt der 39-Jährige die personelle Misere. Die Blau-Weißen trennten sich von Tazim Taskin und Rene Schönewald. "Bei beiden habe ich die nötige Disziplin vermisst", erklärt der Familienvater.
Tönnes konzentriert sich auf den Beruf
Die etatmäßige Nummer eins Sascha Tönnes musste die Saison 2010/2011 bereits in der Vorbereitung beenden. "Sascha war über Jahre unser Schlussmann. Im Sommer hat er sich leider eine Knochenverletzung im rechten Handgelenk zugezogen und musste aufhören. Er will sich nun auf seinen Beruf konzentrieren." Für Tönnes standen in den letzten Partien Ricardo Betting und Oliver Juhl zwischen den Pfosten. "Unsere 23 Gegentore in den zwölf Spielen resultieren sicherlich nicht daraus, dass die beiden Jungs im Gehäuse standen. Sie machen ihre Sache gut", nimmt Nühlen seine Torhüter in Schutz.
Trotzdem sind weder Betting noch Juhl für die Zukunft im RuWa-Tor vorgesehen. "Wir schauen uns bereits nach einem neuen Schnapper um. Ricardo kann nur wenig trainieren, da er noch ein Abendstudium besucht. Und Oliver ist überhaupt kein gelernter Torwart, da müssen wir uns verstärken", erklärt der Schalke-Fan, dessen bessere Hälfte im Besitz einer Dauerkarte für Rot-Weiss Essen ist. "Sie ist momentan auf Wolke sieben", lächelt Nühlen.
"Wir müssen höllisch aufpassen"
Doch der ehemalige Spieler des TV Jahn Hiesfeld muss sich momentan nicht nur Sprüche seiner Frau über die missliche Lage beim FC Schalke 04 anhören, sondern macht sich auch seine Gedanken um die Situation seiner Elf. "Wir müssen höllisch aufpassen. Nach unten ist es nur ein geringer Abstand. Doch ich schätze meine Mannschaft stark genug ein, um am Ende einen ordentlichen Tabellenplatz zu belegen."
Zumindest auf die Offensiv-Abteilung kann sich Nühlen zur Zeit verlassen. Von 25 Saisontreffern der RuWaner erzielte Markus Lihs elf Tore. Wenn Nühlen und Co. noch einen ordentlichen Schnapper finden, dann ist das Saisonziel, einen Mittelfeld-Platz zu erreichen, wohl zu stemmen.