Bereits im ersten Spiel des Finaltages legte der spätere Turniersieger und damit Nachfolger von SV Yeni Genclikspor, FC Frohlinde, den Grundstein für seinen Finaleinzug. Mit einem überzeugenden 6:0 wurde der SUS Pöppinghausen vom Parkett gefegt und mit der gezeigten Leistung hatte die Mannschaft von Udo Drees vor allem eins bewirkt: Die anderen Gruppengegner waren mächtig von dem beeindruckt, was der A-Kreisligist sportlich zu bieten hatte.
Das war in ihrer zweiten Begegnung gegen den Bezirksligisten und Titelverteidiger SV Yeni Genclikspor deutlich zu spüren. Der SV Yeni versuchte das Spiel aus einer sicheren Defensive heraus zu kontrollieren und kam so auch zu einigen guten Einschussmöglichkeiten, die aber fahrlässig vergeben wurden. Besser machten es da die Frohlinder. Mit einem Doppelschlag innerhalb von 30 Sekunden ging der A-Ligist mit 2:0 in Führung und ließ sich den zwei Tore Vorsprung auch nicht mehr abjagen.
Im abschließenden Gruppenspiel gegen die SG Castrop benötigte die Drees-Truppe nur noch einen Punkt zum Finaleinzug, zeigte sich aber zu pomadig und musste so noch um das Final-Ticket bangen. Im Gefühl der sicheren Führung in der Gruppe E wurde der B-Ligist, SG Castrop, im letzten Spiel zum Tore schießen eingeladen und das Spiel ging für den FC mit 2:3 verloren.
So waren die Frohlinder auf die Unterstützung des bereits ausgeschiedenen Teams von SUS Pöppinghausen angewiesen. Der SV Yeni brauchte gegen den SUS einen Sieg mit acht Treffern Vorsprung, um ein Siebenmeterschießen gegen Frohlinde zu erzwingen, scheiterte aber an den eigenen Nerven und musste sich nach einem 7:0-Sieg knapp mit dem Spiel um Platz drei zufrieden geben.
Im „Kleinen Finale“ traf die Truppe von Namir Memedović dann auf den Top-Favoriten, VfB Habinghorst, der sich überraschend hinter Liga-Konkurrent SuS Merklinde mit dem zweiten Tabellenplatz in seiner Gruppe F zufrieden geben musste. Die Habinghorster hatten sich durch die 2:3-Niederlage im „vorweggenommenen Endspiel“ gegen Erzrivale BG Schwerin selbst um die Möglichkeit gebracht, aus eigener Kraft den Einzug ins Finale zu schaffen. Zwar skandierten die Habinghorst-Fans nach dem besten Spiel des gesamten Turniers: „Finale ohooho, Finale ohooho“, weil sie in der Tordifferenz einen Treffer vor Schwerin lagen.
Hallenstadtmeister 2006: Das Team des FC Frohlinde. Foto: revierkick.de
Doch sie hatten die Rechnung ohne die stark aufspielenden Merklinder gemacht. Die Mannschaft von Armin Theis, in der Liga stark abstiegsbedroht, musste ohne ihren etatmäßigen Coach auskommen und Vertreter Martin Broll fand wohl immer die richtige Motivation. Im letzten Spiel gegen die insgesamt punktlos gebliebene Mannschaft von Wacker-Obercastrop benötigten die Merklinder einen Sieg mit zwei Toren Unterschied und erfüllten diese Aufgabe souverän. Durch drei Tore ihres Besten, Philipp Nährig, und jeweils einen Treffer von Gregor Paluch und Andre Trottenberg lagen sie bereits mit 5:0 vorne, bevor sie die Zügel etwas schleifen ließen, so dass Obercastrop durch Lars Otto noch zu zwei Anschlusstreffern kam. Insgesamt blieb der 5:2 Sieg der Merklinder aber ungefährdet.
Im Spiel um Platz drei unterlag dann Vorjahressieger Genclikspor dem VfB Habinghorst mit 4:5 Toren. Nach Treffern von Ali Abou-Saleh und Thorsten Leszynski stand es zwischenzeitlichen 1:1, ehe Yeni durch Yasin Ertugrul, Cenk Ceter und wiederum durch Ali Abou-Saleh auf 4:1 davon zog.
Nicht nur die zahlreichen Zuschauer, sondern auch die Spieler des SV Yeni dachten wohl, die Partie sei jetzt gelaufen. Sie ließen die Zügel schleifen und fingen an zu zaubern. Das rächte sich aber postwendend und die kampfstarke Truppe von Dieter Beleijew schaffte innerhalb der letzten fünf Minuten, angetrieben vom nie aufgebenden Daniel Kristler, noch die Wende zum 5:4 und sicherte sich so den dritten Platz. Den entscheidenden Treffer zum 5:4 markierte in der letzten Spielminute Gordon Schwarze.
Das Finale wartete dann mit der letzten Überraschung des Tages auf. Der A-Ligist, FC Frohlinde, rang in einem kampfbetonten und wenig attraktiven Spiel den klassenhöheren Gegner, SUS Merklinde, nieder. Merklindes Co-Trainer, Martin Broll, hatte bei der 1:2-Finalniederlage „die schlechteste Turnierleistung“ seiner Mannschaft mit ansehen müssen und war dementsprechend enttäuscht.
Bereits in der zweiten Spielminute hatte Eren Alacali den „Underdog“ mit 1:0 in Führung gebracht, bevor, wieder einmal, Philip Nährig mit einem Kunstschuss den Ausgleich besorgte. Danach verflachte die Partie zusehends und es dauerte bis zur 15. Spielminute ehe Sebastian Kocur den 2:1-Endstand für seine Farben markierte. Den Turniersieg seiner Elf bezeichnete Frohlinde-Coach Udo Drees als „ein bisschen überraschend“, hatte aber auch einen Grund für den starken Auftritt seiner Elf parat: „Teilweise sind einige Spieler über ihr Limit gegangen und haben so für den überraschenden Turniersieg gesorgt“.
Die Ergebnisse der Zwischenrunde und der Finalpartien:
Gruppe E FC Frohlinde - SUS Pöppinghausen 6:0 SG Castrop - SV Yeni Genclikspor 1:2 FC Frohlinde - SV Yeni Genclikspor 2:0 SG Castrop SUS Pöppinghausen 6:2 FC Frohlinde SG - Castrop 2:3 SUS Pöppinghausen - SV Yeni Genclikspor 0:7
Abschlusstabelle Gruppe E: 1. FC Frohlinde 6 10:3 2. SV Yeni Genclikspor 6 9:3 3. SG Castrop 6 10:6 4. SUS Pöppinghausen 0 2:19
Die Ergebnisse der Zwischenrunde und der Finalpartien:
Gruppe F VfB Habinghorst SV Wacker-Obercastrop 4:2 BG Schwerin SUS Merklinde 0:2 VfB Habinghorst SUS Merklinde 2:1 BG Schwerin SV Wacker-Obercastrop 3:0 VfB Habinghorst BG Schwerin 2:3 SV Wacker-Obercastrop SUS Merklinde 2:5
Abschlusstabelle Gruppe F 1. SUS Merklinde 6 8:4 2. VfB Habinghorst 6 8:6 3. BG Schwerin 6 6:4 4. SV Wacker-Obercastrop 0 4:12
Spiel um Platz 3 und 4: SV Yeni Genclikspor – VfB Habinghorst 4:5
Finale: FC Frohlinde - SUS Merklinde 2:1