Ringfrei 1921 Oberhausen e.V. (Boxen) Der Boxclub Ringfrei Oberhausen wurde im Jahr 1921 begründet. Und Kai-Uwe Großjohann, Vorsitzender des Vereins, erklärt: „Damit sind wir einer der ältesten Boxvereine die es gibt. Denn offiziell wurde der Boxsport erst nach dem 1. Weltkrieg erlaubt.“ In der Historie gewann der Klub mehrere deutsche Jugendmeisterschaften und brachte einige Profiboxer wie Wenzel Bociek oder Alois Brand heraus. Bociek kämpfte gegen Größen wie den italienischen Weltmeister Duilio Loi (1952). Nach einer Durstrecke, 1994 hatte der Verein nur neun Mitglieder, geht es heute wieder aufwärts. Großjohann: „Wir haben 175 Mitglieder, davon 30 Boxer. Und wir sind einer von 15 Vereinen, der in einer Liga boxt.“ Aktuell ist das die dritte Bundesliga, das Ziel des Klubs ist klar: „Wir wollen neben RWO und den Basketballern von NBO die dritte Sportkraft in Oberhausen werden“, betont der Vorsitzende. In dieser Saison kamen bis zu 700 Fans zu den Kämpfen. Die durch eine Kooperation im VIP-Zelt der Oberhausener hinter dem Stadion Niederrhein ausgetragen werden können. Abseits des Ligabetriebes steht aber noch etwas im Vordergrund. Großjohann: „Wir streben auch soziale Projekte an. Und zwar für Jugendliche, die es nicht einfach haben im Leben. Wir wollen ihnen helfen, wieder in geregelte Bahnen zu kommen. Zudem haben wir die Idee von einem Box-Museum für die Stadt Oberhausen.“
Willi Wülbeck (Leichtathletik) Ob die 30er, die 40er, die 50er, die 60er oder die 70er. Eins hatten diese Jahrzehnte gemeinsam. Denn stets sammelte die Oberhausener Leichtathletik Titel bei den deutschen Meisterschaften. Ob Hans Raff, Maria Domagalla oder Jens Reimers. Auch die haben alle etwas gemeinsam. Man wird sich vermutlich nie so an sie erinnern, wie an den Über-Leichtathleten aus Oberhausen. Gemeint ist natürlich Willi Wülbeck. Er gehörte in den 70er und 80er Jahren zu den weltbesten Läufern über die 800 Meter. Sein größter Erfolg war der Sieg bei der Weltmeisterschaft 1983 in Helsinki, damals betonte er: „Ich wusste, dass es die letzte Chance in meinem Leben war, eine herausragende internationale Leistung zu erzielen. Deshalb mobilisierte ich alle Reserven.“ Bei den Olympischen Spielen 1976 wurde er Vierter. Zwischen 1974 und 1983 feierte er zehn Mal in Folge die Deutsche Meisterschaft.
Die Folge der vielen Erfolge: Seit 1985 darf sich Wülbeck Bürger des Ruhrgebiets nennen. Ein Titel, der vom Verein Pro Ruhrgebiet verliehen wird. Geehrt werden dort Personen, die sich mit ihrem Wirken in herausragender Weise um das Ruhrgebiet verdient gemacht haben. Wie Wülbeck, der bis 1974 für Rot-Weiß Oberhausen startete, anschließend noch drei Jahre für die SG Osterfeld. Seine Deutschen Rekorde über 800 m (1:43,65 Min.) und 1000 m (2:14,53 Min. am 1. Juli 1980 in Oslo) sind bis heute ungebrochen.
Lothar Kobluhn (Fußball) Der Angreifer lief zwischen 1969 bis 1973 in der Fußball-Bundesliga für Rot-Weiß Oberhausen auf. In seinen 107 Bundesliga-Partien schoss er insgesamt 36 Tore. 24 davon gab es in der Saison 1970/1971. Damit war ihm die Torjägerkanone sicher, als Mittelfeldakteur. Er beendete mit seiner Treffsicherheit die Sturmvorherrschaft von Bayerns Gerd Müller. In den Archiven wurde sogar festgehalten, mit welchen Körperteilen er jeweils zur Stelle war.
Die Bilanz: zwölf Buden wurden mit den Beinen, sieben per Kopf und fünf per Elfmeter erzielt. Doch die Trophäe sollte er damals nicht bekommen, nachdem bekannt wurde, dass RWO in den Bundesligaskandal verwickelt war. Die Übergabe zog sich mal eben 36 Jahre hin. Dann bekam Kobluhn seine „leicht verspätete“ Kanone.
Kobluhn betonte: „Das war der eigentliche Höhepunkt meiner Karriere als Fußball-Profi. Ich empfinde eine tiefe innere Freude. Zumal ich nicht mehr daran geglaubt habe, dass die Verleihung tatsächlich zustande kommt.“ Abseits seiner Treffsicherheit in der Spielzeit 70/71 machte er auch auf anderer Ebene auf sich aufmerksam. So wurde er am 10. Oktober 1970 in Kaiserslautern als erster Spieler der Bundesliga mit der damals neu eingeführten Roten Karte vom Platz gestellt. Und heute ist der 66-Jährige nach langer Auszeit - der neue Förderkreis ging auf die „alten Haudegen“ zu - wieder bei den meisten Heimspielen dabei.