Die beiden Platzanlagen Roomersheide und "Am Waldschlösschen" in der Hasenkampstraße liegen nur drei Kilometer auseinander. Doch die Klubs haben sich im vergangenen Jahrhundert ganz verschieden entwickelt. Westfalia war über lange Jahre einer der erfolgreichsten Amateurvereine in Bochum, auch wenn es der SV nie zu überregionaler Bedeutung gebracht hat. Hinter dem VfL Bochum und der SG Wattenscheid 09 galt der Verein vor vielen Jahren noch als die dritte Kraft in Bochum. Erfolgstrainer wie Peter Neururer heuerte zwischenzeitlich in Weitmar und die deutsche Nationalspielerin Annike Krahn hat hier ihre fußballerischen Wurzeln.
Immerhin spielte er lange in der seinerzeit noch fünft- oder sechstklassigen Landesliga und einmal gelang sogar der Sprung auf die nationale Ebene - 1980 gelang die Qualifikation für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals, in der Weitmar auf den damaligen Zweitligisten Darmstadt 98 traf. Eine 1:2-Niederlage war das schnelle Ende vom Cup-Glück.
Die Geschichte des Vereins ging zu Beginn des neuen Jahrtausends unerfreulich zu Ende, dem Abstieg in die Bezirksliga folgte das pleitebedingte Aus. Der Konkurs des Traditionsklubs konnte nur durch eine Fusion vermieden werden. Zum 1. Juli 2001 schloss sich die Westfalia mit der SG Blau-Weiß Weitmar zum SV Blau-Weiß Weitmar zusammen. Der Vorstand des Hauptvereins wurde beinahe gänzlich neu besetzt, Mitglieder aus beiden Lagern teilen sich bis heute die Arbeit. Zunächst einmal stand die finanzielle Genesung des Vereins auf dem Programm, doch dem finanziellen Abstieg folgte der sportliche zunächst auf dem Fuß. Sowohl die erste als auch die zweite Mannschaft stiegen aus der Kreisliga A bzw. Kreisliga B ab.
Achim Rendelsmann, 1. Vorsitzender bei BW Weitmar 09 (Foto: privat).
Heute ist Weitmar 09 wieder in der A-Liga am Ball. Auch in der Jugendabteilung zeichnen sich mit über 200 Kindern und Jugendlichen in zwölf Nachwuchsmannschaften zarte Erfolge ab, die in der Festwoche im August entsprechend präsentiert werden sollen.
Die benachbarte DJK Rasensport-Weitmar 09 e.V. wurde vor 100 Jahren unter dem Namen "Turnabteilung der Jünglingssolidarität Weitmar" im Waldschlösschen gegründet. Zu dieser Zeit fanden keine Wettkämpfe wie im heutigen Sinne statt, sondern nur gelegentliches Kräftemessen im Turnen, Laufen und Fußball. Der damalige Sportplatz befand sich bis 1912 auf dem Gelände des heutigen Friedhofes. Die Tore mussten vor den Spielen jeweils auf- und abgebaut werden. Seit 1920 trägt der Verein den Namen Rasensport Weitmar 09, die ersten Spiele wurden auf dem Sportplatz des heutigen Altenheim-Geländes an der Wasserstraße ausgetragen.
Nach dem zweiten Weltkrieg begann der sportliche Aufstieg der DJK mit dem Gewinn der "Bezirksmeisterschaft Ruhr" 1950 und ein Jahr später dem Titel als Verbandsmeister des DJK-Verbandes Rhein-Weser nach einem :1 über Gelb/Weiss Essen-Karnap.
Nach vielen Jahren auf Kreisebene schafften die Fußballer zum 90-Jährigen erstmals der Sprung in die Bezirksliga. Nach einer folgenden Auf- und Abstiegsserie während der Jahre 2000 bis 2007 gelang den Rasensportlern 2008 die Rückkehr in die Bezirksliga, wo sie auch heute noch am Ball ist.