Es war wie so oft in dieser Saison. Gute Wechsel, ein müde werdender Gegner und am Ende der Lucky Punch für den MSV Duisburg. Was die Leistung beim 2:1-Heimsieg gegen Rödinghausen von den vorherigen Auftritten unterschied: Die Mannschaft von Dietmar Hirsch überzeugte von Beginn an auch spielerisch und entfachte sehr viel Zug zum Tor.
Der „frische Wind“ tue der „Power nach vorne“ gut, meinte auch Steffen Meuer mit Blick auf die belebenden Joker. Der Offensivmann traf mit dem Oberschenkel etwas glücklich zum frühen 1:0, es war der zweite Saisontreffer des ehemaligen Drittligaspielers.
„Die Tabellenführung ist natürlich wichtig. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und immer oben stehen. Wichtig ist es, dass wir das am Ende tun. Umso schöner, dass wir die Punkte holen und uns jetzt schon oben festgesetzt haben“, sagte Meuer. Gemeinsam mit seinen Mitspielern feierte der 24-Jährige noch lange vor den 13.393 Zuschauern: „Da hat man einfach Gänsehaut.“
Wie schon auf Schalke am Samstag zuvor war es erneut ein Last-Minute-Tor, das am Ende die Entscheidung brachte. Diesmal war Jonas Michelbrink der späte Matchwinner. Meuer spürte schon am Samstag, dass das Erlebnis aus dem Parkstadion noch mehr Kräfte freigesetzt hatte.
Sowas geht einem schon an die Nerven. Am Ende fällt einfach viel von einem ab, wenn der Schiedsrichter abpfeift.
Dietmar Hirsch
So sehr die Emotionen auch pushen, so gerne würden sich Spieler und Trainer diese sicherlich auch ersparen – zumal trotz aller Qualitäten hinten raus nicht immer alles so gut laufen kann wie gegen die U23 des FC Schalke 04 oder den SV Rödinghausen.
Dietmar Hirsch war es „völlig egal“, wie der Sieg am Wochenende zustande gekommen ist. „Solange der Schiri laufen lässt, ist es erlaubt, Tore zu schießen. Wir wollten es unbedingt. Aachen hat letztes Jahr ähnlich viele Spiele in der Nachspielzeit gewonnen. So etwas schweißt eine Mannschaft zusammen.“
Der 52-Jährige spielte mit einem zwinkernden Auge erneut auf seine zwei Ärzte an, die glücklicherweise dabei gewesen sind. „Sowas geht einem schon an die Nerven. Am Ende fällt einfach viel von einem ab, wenn der Schiedsrichter abpfeift.“
Bleibt nur noch ein Thema offen. Was sagen die Trainer eigentlich dazu, dass sich das Tabellenbild durch die gewertete Partie für Fortuna Köln bei Türkspor Dortmund unter der Woche mal eben verschoben hatte?
„Ich kenne die Regularien nicht. Wenn du nicht spielst und drei Punkte bekommst, ist es für die eine Mannschaft schön und für die andere nicht, für die Liga auch nicht“, so die Meinung von Farat Toku. Hirsch schloss sich seinem Trainerkollegen an. „Das können wir nicht beeinflussen.“
Am Ende wird es ihm egal gewesen sein – zumal sein Team die Tabellenführung erfolgreich verteidigen konnte.