Marco Reus wollte gar nicht so recht hinsehen, als ihm der Pay-TV-Sender "Sky" die Horror-Szene des DFB-Pokal-Halbfinals zwischen Borussia Dortmund und Holstein Kiel (5:0) nach der Partie noch einmal am Monitor zeigte. "Ich glaube, mehr braucht man da nicht zu sagen", ergänzte Reus während des Ansehens der Bilder die Beileidsbekundungen des Reporters fast sprachlos. "Ich habe da eine Szene mit Kingsley Coman im Kopf, der sich schon einmal so etwas ähnliches zugezogen hatte. Wenn man die Szene sieht, weiß glaube ich jeder, dass es eine schlimme Verletzung sein kann. Wir hoffen es natürlich nicht und warten jetzt, was bei der Untersuchung herauskommt", so der BVB-Kapitän, der das 3:0 nach Vorbereitung von Emre Can erzielte.
Und auch dieser tat sich schwer, die schreckliche Szene um den spanischen Rechtsverteidiger, der in der 62. Minute für Lukasz Piszczek in die Partie kam, bevor er zehn Minuten später bei einer Aktion unglücklich im Rasen hängenblieb und sein rechtes Knie sich nach hinten überstreckte, zu verarbeiten. "Ich habe keine Ahnung, was es ganz genau ist, aber dass es schwer ist, hat man direkt gesehen. Die Freude hält sich jetzt in Grenzen. Das ist ganz bitter für den Jungen", konstatierte der Defensivmann unmittelbar nach dem Spiel und fügte hinzu: "Es tut uns allen weh. Unsere Gedanken sind bei ihm."
Terzic: "Tut extrem weh"
Die Bilder des schmerzverzerrten Morey, der mit einer Trage abtransportiert werden musste, brannten sich auch ins Gedächtnis von BVB-Coach Edin Terzic. "Wenn man das gesehen hat und weiß, was für ein fantastischer Junge er ist, tut das extrem weh. Ich habe seine Reaktion gehört. Er ist jemand, der immer auf die Zähne beißt und wenn man so jemandem auf dem Boden sieht, schmerzt das."
Der 38-Jährige, der mit Borussia Dortmund jetzt vor einem Pflichtspiel-Doppelpack gegen RB Leipzig - zuerst zuhause in der Bundesliga (8.5.) und dann in Berlin im Pokalfinale (13.5.) - steht, konnte die Verletzung seines Schützlings etwas spezifizieren. "Es ist eine Knieverletzung. Natürlich wissen wir nicht, wie schlimm es ist. Aber ist auf dem Weg ins Krankenhaus und wir hoffen, dass wir bis morgen mehr erfahren."
Sportlich war der Noch-Trainer der Borussia froh über den Einzug in das Finale. "Die letzten Wochen haben wir sehr gut gespielt und stabil verteidigt. Wir haben gesagt, dass es die Möglichkeit gibt, von Anfang an aufs Gaspedal zu drücken und dann aber nicht nachzulassen", sagte der Coach mit Blick auf das Achtelfinale gegen den SC Paderborn, in dem der BVB 2:0 führte, sich aber dann fast noch den Schneid abkaufen ließ.
[spm_gallery]{"gallery_id":"9598","matchday":"1","relay":"","src":"836540","season":"11"}[/spm_gallery]