Der FC Schalke ist einer der verdientesten Absteiger der Bundesliga-Geschichte. Zwei Siege, nur 13 Punkte, teils schlimme Packungen. Auf allen Ebenen präsentierte sich der Traditionsklub seit vielen Monaten zweitklassig. Das gipfelte am Dienstag im Abstieg – beim Aufsteiger aus Bielefeld.
Zur Mannschaft und den Planlos-Kickern ist eigentlich alles gesagt. Sie stehen für eine der traurigsten Mannschaften, die je im S04-Trikot auflaufen durften. Sie müssen damit leben, dass sie für immer mit diesem Trostlos-Abstieg in Verbindung gebracht werden. Sie müssen bei künftigen Verträgen damit rechnen, dass sie abgestuft werden, weil sie gezeigt haben, dass sie nicht das halten konnten, was sie ursprünglich versprochen haben.
Doch die Reaktionen nach dem Abstieg waren mindestens genauso peinlich, unverhältnismäßig, beschämend, kriminell. Klar ist: [article=519329]Es waren nur einige Anhänger, wenn man sie denn so nennen darf, die die Spieler gejagt haben, sie schlugen.[/article] Ein paar Chaoten haben mal wieder die Bühne genutzt, um zu zeigen, dass sie ihre Wut und ihren Ärger nicht kanalisieren können, sie jegliche Art von Anstand irgendwo abgegeben haben.
Sicher, die Schalke-Spieler müssen damit leben, dass es verbal ordentlich auf die Mütze gibt. Das wissen sie vermutlich auch selber, dass sie damit rechnen mussten, dass die Kritik etwas deftiger ausfällt. Doch was da in Gelsenkirchen passiert ist, das geht nicht. Die Videos, die im Umlauf sind, machen traurig, wütend, fassungslos. In was für einer Welt leben wir eigentlich, dass solche Szenen möglich sind?
Man kann nur hoffen, dass die Chaoten gefasst werden, dass sie eine Strafe erhalten. Wahrscheinlich ist das nicht, wahrscheinlich ist, dass dieselben Personen in der neuen Saison die neue Mannschaft nach drei Siegen feiern, um bei der ersten Krise wieder die Fäuste sprechen zu lassen.
Schalke im April 2021: Auf so vielen Ebenen zweitklassig, damit kann man leben. Mit einem kleinen Kreis krimineller Anhänger aber nicht.