„Diese Quarantäne ist ein Riesen-Nachteil für Hertha. Man kann als Mannschaft ein oder zwei Ausfälle kompensieren, aber wenn ein komplettes Team nicht mehr vernünftig trainieren kann, ist das ein Problem“, sagte Dolla der „Bild“ (Samstag). Die zweiwöchige Trainingspause bedeute „einen rapiden Verfall der Leistungsfähigkeit. Der Körper ist in der jetzigen Saisonphase auf dem Höchstlevel und plötzlich wird er gebremst“, sagte Dolla.
Der 57 Jahre alte Orthopäde und Sportmediziner sieht den letztjährigen Zweitligisten Dynamo Dresden als warnendes Beispiel: „Man hat es letzte Saison gesehen bei Dynamo Dresden. Nach der Quarantäne wurde nie wieder die alte Leistungsstärke erreicht, Dresden stieg ab.“ Der Drittligist hatte damals ein ähnliches Szenario wie nun die Hertha erlebt und stieg nach Quarantäne-Pause und hartem Nachholprogramm aus der 2. Liga ab.
Das Training zu Hause auf dem Heimtrainer kann nach Ansicht von Dolla das Mannschaftstraining auf dem Platz nicht ersetzen. „Dadurch werden viele wichtige Leistungsparameter schlechter“, sagte er. Auch die Häufung von sechs Spielen in vier Wochen, die Hertha nach dem Ende der Quarantäne bestreiten müsse, werde den Profis dann zusetzen: „Die Spieler kommen aus der Quarantäne, haben keine Zeit sich groß vorzubereiten, müssen sofort in den Wettkampf. Das führt zu Überbelastungen, nicht nur körperlich, sondern auch psychisch.“ dpa