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Hertha unter Corona-Schock: Spiel in Mainz in Gefahr

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Bei Hertha BSC ist ein Trio um Trainer Pal Dardai positiv auf Corona getestet worden. Ob das Spiel in Mainz stattfinden kann, ist noch offen.

Gerade noch freute sich die Hertha über den Coup mit Sportchef Fredi Bobic, da stürzte der Corona-Schock den Klub in große Sorgen. Trainer Pal Dardai, Co-Trainer Admir Hamzagic und Offensivspieler Dodi Lukebakio sind positiv auf das Virus getestet worden. Das Abstiegsduell beim FSV Mainz 05 am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) scheint in Gefahr zu sein.

Die betroffenen Personen seien umgehend separiert worden und befinden sich in häuslicher Quarantäne, teilte der Klub mit. Co-Trainer Andreas Neuendorf gilt als Kontaktperson ersten Grades und muss ebenfalls eine häusliche Quarantäne antreten.

Nach Informationen der Bild-Zeitung soll es nach dem Training am Donnerstag einen weiteren Corona-Verdachtsfall unter den Spielern der Berliner gegeben haben. Die Hertha bestätigte die Meldung allerdings nicht. „Die Ergebnisse vom heutigen PCR-Test nach dem Training liegen noch gar nicht abschließend vor“, teilte Max Jung, der Leiter Kommunikation und Medien, dem SID mit.

Nach unmittelbarer Rücksprache mit dem Gesundheitsamt Charlottenburg-Wilmersdorf sollten sich Mannschaft, Trainerteam und enge Mitarbeiter um den Kader in eine behördlich angeordnete Isolation begeben. Alle beteiligten Personen sollten zunächst bis zum 28. April ein gemeinsames Quartier beziehen, das sie lediglich zu den Trainingseinheiten und den Spielen verlassen.

Doch nach Bild-Informationen fuhren die Spieler erst einmal wieder nach Hause. „Wenn das so stimmen würde und diese Infektion aus der Mannschaftskette käme, dann ist es vorbei – dann muss die ganze Mannschaft von Hertha BSC für 14 Tage in häusliche Quarantäne. Dann ist der Spielbetrieb nicht aufrecht zu erhalten“, sagte Detlef Wagner, Bezirksstadtrat für Soziales und Gesundheit vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, der Bild.

Wagner stellte klar: „Es gibt keine Lex Hertha – schon gar nicht von unserem Gesundheitsamt. Der einzige Ausweg wäre, dass uns der Spieler glaubhaft erklären würde, dass er sich von außerhalb angesteckt hat und seitdem drei Tage keinen engen Kontakt zur Mannschaft hatte.“

Diese wird übergangsweise von Sportdirektor Arne Friedrich betreut - das allerdings unter erschwerten Bedingungen. „Wir werden diese herausfordernde Situation als Team annehmen und gemeinsam alles dafür tun, die nächsten Spiele erfolgreich zu bestreiten“, sagte Friedrich, und war um Zuversicht bemüht.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will nach SID-Informationen trotz der Nachricht aus Berlin weiter keine Quarantäne-Trainingslager für die Profiklubs anordnen. Zudem sieht der Verband auch mögliche Neuansetzungen von Hertha-Spielen relativ gelassen, da die Berliner in keinem anderen Wettbewerb mehr dabei sind.

Schon am Vortag hatte der kicker von einem Brandbrief der DFL an die Profivereine berichtet. Darin behält sich der Ligaverband die Trainingslager aber trotz der bedrohlichen Lage weiterhin „nur“ vor. Vor allem die wiederholten Coronafälle in der 2. Liga hatten der DFL Sorgen bereitet. Durch die Teamquarantäne von Holstein Kiel, dem SV Sandhausen und dem Karlsruher SC ist die Erstellung des Spielplans zu einer großen Herausforderung geworden.

Auch für die Berliner könnten weiteren Spiele betroffen sein. Nach dem Spiel in Mainz stehen die Begegnungen gegen den SC Freiburg (21.4.) und bei Schalke 04 (24.4.) an. Die Alte Dame steht derzeit mit 26 Punkten auf Rang 15.

Mit der Bekanntgabe der Verpflichtung von Bobic als Geschäftsführer wollte Hertha eigentlich ein Zeichen des Aufbruchs setzen. Nach vielen mageren Jahren soll unter dem langjährigen Sportvorstand von Eintracht Frankfurt endlich das Graue-Maus-Image abgelegt werden.

Herthas Investor Lars Windhorst, der insgesamt 374 Millionen Euro an den Klub zahlt, hatte den Bobic-Deal gelobt. „Wir begrüßen die Verpflichtung. Das ist ein Signal für eine erfolgreiche Zukunft“, sagte Andreas Fritzenkötter, Sprecher von Windhorsts Unternehmen Tennor, dem SID.

Bobic wird am 1. Juni 2021 seinen neuen Job antreten. Laut Medienberichten soll der frühere Hertha-Profi einen Dreijahresvertrag erhalten haben. Angeblich soll der Wechsel die Hertha knapp drei Millionen Euro gekostet haben. sid

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