Nach dreieinhalb Jahren auf Schalke hat Daniel Caligiuri den Königsblauen nach dem Ende der vergangen Saison den Rücken gekehrt und [article=490358]sich dem FC Augsburg angeschlossen[/article]. In der Vergangenheit hat sich der 33-Jährige noch öfters zum Ex-Klub geäußert. "Ich hatte eine super Zeit auf Schalke und habe mich dort immer sehr wohlgefühlt", erklärte er im Dezember gegenüber "Spox". Aufgrund der Coronakrise wurde die Zusammenarbeit nicht verlängert, erklärte er: "[article=507116]Das war kompliziert, abgelehnt habe ich aber nichts.[/article] Ich hatte ein Vertragsangebot von [url=/fussball/1bundesliga-2021-mannschaften-211200411-fc-schalke-04.html]Schalke[/url] vorliegen, die Gespräche wurden aber wegen Corona abgebrochen und auf Eis gelegt. Anschließend kam nichts mehr zu Stande."
Schalke: fragwürdige Personalentscheidungen
In Anbetracht der finanziellen Situation auf Schalke durchaus verständlich, aber blickt man auf die anderen Personalentscheidungen der Knappen, wird man das Gefühl nicht los, dass die Verantwortlichen die sportliche Bedeutung Caligiuris unterschätzten. So wurde der Vertrag von Benjamin Stambouli im vergangenen Sommer bis 2023 verlängert. Der Franzose ist neben dem Platz und in der Kabine sicherlich wichtig für den Klub, lässt auf dem Rasen allerdings schon länger seine sportlichen Qualitäten vermissen.
Bastian Oczipka verlängerte Anfang des Jahres 2020 ebenfalls bis 2023. So wie auch der Rest des Teams spielte er zu dem Zeitpunkt eine gute Saison, aber die Lobeshymnen, die der ehemalige Sportvorstand Jochen Schneider für ihn auspackte, sind in Retroperspektive beinahe unfreiwillig komisch. Er bezeichnete Oczipka als "Eckpfeiler unserer Mannschaft" und "verlässliche Größe auf der linken Seite". Seit diesen Sätzen gewann Schalke bis heute nur noch ein Ligaspiel und steht vor dem Abstieg in die 2. Bundesliga. Daran ist Oczipka nicht alleine schuld, aber seine Erstliga-Tauglichkeit konnte er seitdem, wie so viele S04-Spieler, nur selten unter Beweis stellen.
Caligiuris Qualitäten wurden nicht ersetzt
Diese sportliche Wertschätzung bekam Caligiuri nicht. Hat Schalke am falschen Ende gespart? Stambouli und Oczipka sportlich zu ersetzen, wäre wohl deutlich einfacher gewesen, als es bei Caligiuri der Fall war. Das Geld hätte nachweislich besser investiert werden können.
S04 geht die offensive Durchschlagskraft komplett abhanden. Der 33-Jährige hätte mit seiner Erfahrung gutgetan. Seine gefährlichen Standards fehlen Schalke ebenfalls. Im Hinspiel (2:2) war es ein Caligiuri-Freistoß, den Suat Serdar zum 0:1 aus S04-Sicht ins eigene Tor köpfte.
Im Winter musste Schneider auf dem Transfermarkt nachkorrigieren und hat u. a. William vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Seine Leistungen kommen nicht einmal ansatzweise an die Auftritte von Caligiuri ran. S04 hat personaltechnisch in den letzten Monaten zu oft daneben gelegen. So auch im Fall des Deutsch-Italieners.
Glück in Augsburg gefunden
[article=506353]"Natürlich tut mir das weh, wenn ich sehe, was auf Schalke gerade los ist"[/article], teilte Caligiuri vor dem Duell in der Hinrunde gegenüber "Sport1" mit und erklärte weiter: "Ich habe für Schalke immer 100 Prozent gegeben, aber ich bin nicht mehr da und habe auch eine ganz andere Situation, weil es bei uns ganz gut läuft."
Das gilt auch nun vor dem [article=518108]Duell in der Rückrunde[/article]. Während Schalke mit mageren zehn Punkten abgeschlagen Tabellenletzter ist, hat Augsburg aktuell sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Caligiuri hat in der Bundesliga je fünf Tore und Vorlagen auf dem Konto. Torgefährlichkeit, die Schalke auch gut gebrauchen könnte. Aber hinterher weiß man es immer besser.