Rot-Weiss Essen kassierte in Münster (0:1) die zweite Saisonniederlage und verpasste es, den Abstand auf den Tabellenführer Borussia Dortmund II zu verkürzen. Aufgrund eines unerwarteten Patzers der BVB-Reserve bei Schlusslicht Rot Weiss Ahlen (1:1), erhöhte sich der Rückstand jedoch nur minimal. Vier Punkte liegt RWE hinter Dortmund II, hat aber noch ein Spiel in der Hinterhand. Dazu empfängt Essen den Spitzenreiter am Mittwoch (19.30 Uhr) und hat die Chance, den Konkurrenten im direkten Duell zu bezwingen.
Trotzdem war die Enttäuschung bei Rot-Weiss, nach der zweiten Pleite innerhalb von zwei Wochen, natürlich groß: Erneut hatte die Elf von Trainer Christian Neidhart viel investiert und sich einige Chancen herausgearbeitet, aber es fehlte die Kreativität in der Offensive. Wenn Regionalliga-Bomber Simon Engelmann, der bereits 20 Saisontore erzielte, abgemeldet wurde, ließen die Essener zuletzt in den Auswärtsspielen den nötigen Punch im letzten Drittel vermissen.
Neidhart-Elf drei Auswärtsspiele in Folge ohne eigenen Treffer
Dabei auffällig: Nachdem die Neidhart-Elf in der Hinrunde in allen 20 Liga-Partien mindestens ein Tor erzielte, hat RWE in fünf Rückrundenpartien nur viermal getroffen. Vor allem in der Fremde drückt aktuell der Schuh: Dreimal spielte der Tabellenzweite im Jahr 2021 auswärts, holte dabei nur einen Punkt und erzielte kein einziges Tor. 0:0 beim SC Wiedenbrück, 0:3 bei Fortuna Düsseldorf II und 0:1 in Münster.
In allen Duellen waren die Essener die feldüberlegene Mannschaft und hatten die besseren Chancen. Allerdings blieb RWE in den drei Partien ohne Torerfolg. „Wir hatten genug Chancen, um alle Spiele für uns zu entscheiden. In der Hinrunde hatten wir das Quäntchen Glück, dass wir diese Möglichkeiten auch verwertet haben und die spielentscheidenden Situationen auf unserer Seite waren. Im Moment haben wir das nicht“, betonte Neidhart nach dem Münster-Spiel gegenüber RevierSport.
Neidhart erklärt Umstellung auf Doppel-Spitze
Die Umstellung auf zwei Stürmer in der zweiten Halbzeit brachte ebenfalls nicht den gewünschten Ertrag. Simon Engelmann und Marcel Platzek, der Cedric Harenbrock ersetzte, wurden zu wenig mit Bällen gefüttert. Auch weil mit Kevin Grund ein guter Flankengeber bereits zur Pause ausgewechselt wurde – in der letzten Saison hatte Grund drei Tore für Platzek vorbereitet. „Wir wollten mit Platzek einen zweiten Stürmer bringen und hohe Bälle in den Strafraum schlagen. Auf dem Platz war ansonsten nicht viel möglich. Wir sind auch zu unseren Möglichkeiten gekommen. Ich kann den Jungs, trotz der Niederlage, relativ wenig vorwerfen. Sie haben alles reingeworfen. Wenn man vorne die Chancen aber nicht nutzt, darf man sich auch nicht beschweren, wenn man das Spiel verliert“, analysierte der 52-jährige RWE-Coach.
Die gute Nachricht für die Essener: In der Englischen Woche wird RWE zwei Heimspiele absolvieren. Nach dem Gipfeltreffen mit Borussia Dortmund II, wartet am kommenden Samstag die U23 von Borussia Mönchengladbach (14 Uhr). Mit 34 Punkten aus zwölf Duellen (32:8 Tore), stellt Rot-Weiss die beste Heimmannschaft der Liga. Auch im DFB-Pokal konnte der Viertligist drei von vier Spielen gegen höherklassige Mannschaften für sich entscheiden.
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