Auch wenn der Heimsieg gegen die SpVgg. Unterhaching ein hartes Stück Arbeit war, macht sich spätestens seit dem gelungenen Debüt von Pavel Dotchev zumindest wieder etwas Euphorie beim MSV Duisburg breit. Connor Krempicki mutierte am Samstag zum Matchwinner, als er nur 37 Sekunden nach seiner späten Einwechslung den Siegtreffer zum 2:1 erzielte.
Ein besseres Bewerbungsschreiben hätte er seinem neuen Trainer mit seinem zweiten Tor im MSV-Dress nicht hinterlassen können. „Es hat mich natürlich gefreut, dass ich mal wieder getroffen habe. Am Ende geht es aber nur darum, dass wir gewonnen haben“, sagt der 26-Jährige im Gespräch mit RevierSport.
Der Mittelfeldspieler habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, dass der Glaube an den Klassenerhalt jemals weg gewesen wäre. „Die Stimmung ist aktuell ziemlich gut. Wir waren und sind die ganze Zeit davon überzeugt, dass wir nicht absteigen werden“, behauptet Krempicki, der die ruhige Art des neuen Cheftrainers sehr schätzt.
Gelingt es Dotchev den Abstieg zu verhindern, bleibt der 55-Jährige für weitere zwölf Monate im Amt und soll die Zebras im Optimalfall wieder in höhere Tabellenregionen führen. Ob auch Krempicki über den Sommer hinaus in der Schauinsland-Reisen-Arena auflaufen wird, steht nach derzeitigem Stand noch nicht fest. Der Vertrag des Offensivmannes verlängerte sich im vergangenen Sommer automatisch bis Juni 2021.
Krempicki über Schalke: "Tut einfach nur weh!"
Über einen Verbleib habe sich Krempicki noch keine Gedanken gemacht. „Man wird sehen, was die Zeit bringt. Es gab kurze Gespräche, aber noch nichts Festes“, berichtet der 26-Jährige, der es beim MSV nicht immer leicht hatte. Unter Torsten Lieberknecht gehörte Duisburgs Nummer sechs zu Beginn der Vorsaison stets zum Stammpersonal, bis ihn ein Mittelfußbruch über fünf Monate außer Gefecht setzte.
Unter Gino Lettieri kam er nach seiner Rückkehr wieder zu mehr Spielpraxis, bestritt in der laufenden Spielzeit aber nur fünf von 15 Drittligaeinsätzen über die volle Distanz. Krempicki kam zuletzt nicht über die Joker-Rolle hinaus und möchte sich mit Leistungen wie gegen Haching weiter präsentieren. Von der ersten Elf sieht er sich nicht weit entfernt. „Es war eine schwere Zeit. Wer mich kennt, weiß, dass ich immer nur zocken will. Und das am besten so viel wie möglich.“
Das bevorstehende Niederrheinderby beim KFC Uerdingen (Sonntag, 14 Uhr in Lotte) hat für Krempicki nicht nur sportlich eine besondere Brisanz. Vor seiner Station beim MSV schnürte der 26-Jährige von 2017 bis 2019 seine Schuhe für den KFC. Unter Stefan Krämer war er eine feste Größe und stieg mit ihm 2018 in die 3. Liga auf. Seitdem ist in Krefeld viel passiert. Die Turbulenzen rund um seinen ehemaligen Arbeitgeber nimmt der Duisburger nur distanziert wahr.
„Hier und da kriegt man ein bisschen was mit. Es ist schade, dass man da immer so viel hört. Aber wir gucken nur auf uns.“ Viel mehr nimmt den gebürtigen Gelsenkirchener die schwierige Situation beim FC Schalke 04 mit, wo er von 2003 bis 2013 sämtliche Jugendmannschaften durchlief. „Das tut einfach nur weh da zuzugucken. Meine Familienmitglieder sind alle Schalker“, sagt Krempicki über seinen Ex-Klub. Gemeinsam mit Sead Kolasinac, Kaan Ayhan und Max Meyer gewann er auf Schalke 2012 die Meisterschaft in der U19-Bundesliga.