Andreas Schwan, begrüßen Sie das mögliche Szenario, im April wieder in den Spielbetrieb zu gehen? Ja, grundsätzlich wollen wir natürlich alle wieder auf den Platz. Wir sind uns ja auch mit dem Verband einig, dass wir mit Beendigung der Hinrunde eine sportliche Wertung in die Saison bekommen wollen. Ich sehe das aber als Realist ziemlich skeptisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir im März schon wieder trainieren können. Mit Sicherheit werden vorher die Schulen und Kitas geöffnet, dann die Geschäfte. Vom Amateursport sind wir in der aktuellen Situation noch sehr weit entfernt.
Im Sommer wurden viele neue Spieler installiert. Wie fällt ihr Zwischenfazit zum Umbruch aus? Die Veränderungen waren richtig und wichtig. Wir haben es geschafft, die große Anzahl an neuen Gesichtern in die Mannschaft zu integrieren. Es hat bisher riesigen Spaß gemacht, mit den Jungs zu arbeiten und wir haben schon jetzt eine Gemeinschaft geformt. Unsere Spieler wissen, dass sie Fehler machen dürfen – wir haben schließlich die jüngste Mannschaft der Liga. Wir hätten meiner Meinung nach bis dato mehr Punkte verdient, sind aber sehr zufrieden mit den Transfers.
Angenommen, Ihre Mannschaft kann die Klasse halten. Hat sie das Potential sich langfristig in der Oberliga zu etablieren? Das möchten wir in Angriff nehmen. Wir wissen aber natürlich auch, wo wir herkommen. Vor einem Jahr waren wir fast schon sicher abgestiegen, da kam uns dann der Saisonabbruch zugute. Es ist eine besondere und schöne Herausforderung mit diesen zahlreichen Traditionsvereinen in einer Liga zu spielen. Wir wollen aber nichts übers Knie brechen und bleiben weiterhin unserer DNA treu, junge und hungrige Spieler aus der Region weiterzuentwickeln. Im Rahmen unserer auch finanziell beschränkten Möglichkeiten wollen wir an unsere Grenzen gehen und sehen dann, wohin der Weg führt.
Ein Weg, an dem Sie teilhaben werden. Ihre Vertragsverlängerung wurde kürzlich bekanntgegeben. Ja, mein gesamtes Trainerteam bleibt auch an Bord. Wir freuen uns sehr über das Vertrauen des Vereins. Uns macht die Arbeit mit der Mannschaft großen Spaß und deswegen fühlen wir uns sehr wohl bei Union. Es geht also nächste Saison mit uns, ligaunabhängig, an der Seitenlinie weiter.
Neben Ihrer Personalie wurde der Verein auch auf dem Transfermarkt sehr aktiv. Wird es weitere Veränderungen geben? Wir haben mit Martin Weber vom TSV Emmelshausen, Semih Cakir vom SC Kapellen-Erft, Leon Falter vom ASV Süchteln und Jan Pöhler aus unserer eigenen A-Jugend vier spielstarke Jungs im Winter dazu gewonnen. Das waren aber auch Reaktionen auf die Abgänge von Henri Tophoven und Phillip Spickenbaum (beide in die USA) sowie Tim Tretbar und Max Krause (beide pausieren). Wir sehen uns aber jetzt zunächst mit dem Kader sehr gut aufgestellt und werden bis zum Sommer nichts mehr machen. Wir können zudem wahrscheinlich sehr bald einige Vertragsverlängerungen verkünden. Mit dem Großteil gehen wir auch in die kommende Spielzeit.