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Hertha-Hammer: Labbadia und Preetz müssen beide gehen

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Die Tage von Bruno Labbadia und Michael Preetz bei Hertha BSC sind gezählt. Mit dem in verschiedenen Medien berichteten Doppel-Aus reagiert die Klubführung auf eklatante Ergebniskrise.

„Big City Chaos“ bei Hertha BSC: Der abstiegsbedrohte Hauptstadtklub hat die Notbremse gezogen und Trainer Bruno Labbadia sowie Manager Michael Preetz entlassen. Über das Doppel-Aus einen Tag nach der bitteren 1:4 (1:2)-Pleite zum Rückrundenstart gegen Werder Bremen berichteten mehrere Berliner Medien übereinstimmend, eine offizielle Verkündung soll es im Laufe des Sonntags geben.

Als Interimstrainer könnte Pal Dardai zurückkehren, der Ungar hatte Herthas Profiteam schon von 2015 bis 2019 betreut. Als neuer starker Mann wird Ralf Rangnick gehandelt, er könnte wie früher schon bei RB Leipzig als Trainer und Manager in Personalunion agieren.

Labbadia wurde die erschreckende Ausbeute von nur einem Punkt aus den vergangenen vier Spielen gegen Bremen, Hoffenheim, Köln und Bielefeld zum Verhängnis. „Natürlich fehlen uns gerade die Argumente“, gab der 54-Jährige zu. Labbadia war unmittelbar nach dem Abpfiff im Sky-Interview mit einer Meldung der Bild-Zeitung über seine bereits feststehende Entlassung konfrontiert worden. „Man wird zum Wohle des Vereins entscheiden“, reagierte Labbadia souverän: „Dass wir Hiebe bekommen, ist ganz normal.“

Dass der teuerste Kader der Klubgeschichte erneut im Abstiegskampf steckt und nicht wie von Investor Lars Windhorst gefordert um die Europacupplätze spielt, wurde auch Preetz zum Verhängnis. Der Manager gab in dieser und der vergangenen Saison rund 145 Millionen Euro für Neuzugänge aus. Doch Spieler wie Lucas Tousart (25 Millionen), Krzysztof Piatek (24) oder Dodi Lukebakio (20), der gegen Bremen aus sportlichen Gründen nicht mal im Kader stand, entpuppten sich trotz unbestrittener Qualität noch nicht als große Verstärkungen.

Preetz ist seit 25 Jahren im Verein, erst als Spieler, dann als Assistent von Dieter Hoeneß und schließlich als Geschäftsführer Sport. Unter der Leitung des Rekord-Torjägers erlebte der Klub zwei Ab- und zwei Aufstiege, aktuell wird ihm vor allem eine missglückte Spieler- und Trainerauswahl vorgeworfen. Weder Labbadia noch Ante Covic oder Alexander Nouri und schon gar nicht Jürgen Klinsmann konnten Hertha nach dem Dardai-Aus im Sommer 2019 sportlich nach vorne bringen.

Schon vor dem Bremen-Spiel hatten daher rund 250 Fans bei einer Demonstration vor dem Olympiastadion Preetz' Rücktritt gefordert. „Dass das kein schöner Moment ist, kann man sich vorstellen“, sagte Preetz im ZDF-Sportstudio: „Es ist für mich völlig nachvollziehbar, dass unsere Fans über den Saisonverlauf enttäuscht sind.“

Labbadia hatte die Berliner im April 2020 übernommen und in einer schwierigen Lage zum Klassenerhalt geführt. In dieser Saison sollte er mit Hertha ans Tor zu Europa klopfen, stattdessen stecken die Berliner erneut im Abstiegskampf. Labbadias holte bei der Alten Dame im Schnitt nur 1,11 Punkte pro Spiel - viel zu wenig für die großen Ansprüche.

Moralische Unterstützung hatte Labbadia von Werder-Coach Florian Kohfeldt erhalten. Labbadia sei „ein Top-Trainer der Liga“, sagte Kohfeldt nach dem Duell, „da hat auf keinen Fall eine leblose Mannschaft auf dem Platz gestanden.“ Auch Labbadia argumentierte, dass seine Spieler keineswegs gegen ihn gespielt hätten: „Ich kann der Mannschaft nicht absprechen, dass sie nicht will.“

Aber es fehlt zurzeit das Glück und das Agieren als Team. Symbolisch dafür steht der fleißige, aber selten glücklich agierende Matheus Cunha. Der Brasilianer vergab zuerst kläglich einen Foulelfmeter (29.) und dann eigensinnig eine Riesenchance (67.). sid

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