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TuRU Düsseldorf: Carrasco glaubt nicht an schnellen Restart

Francisco Carrasco, die Saison wurde erneut unterbrochen. Wie lautet Ihr Fazit für die Hinrunde? Wir stehen über dem Strich, das ist das Positive. Verletzungsbedingt ist es auch nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir wollten so schnell wie möglich unten raus sein. Das hat ein bisschen gedauert. Nach ein paar Spielen haben wir das aber gut in den Griff bekommen, mit Ausnahme des Denkzettels gegen Bocholt, als wir richtig Haue bekommen haben. Wir haben das aber gut analysiert und waren auf einem guten Weg. Dann wurde die Saison leider unterbrochen.

Was wünschen Sie sich für das Fußballjahr 2021? Ich wünsche mir, dass wir so schnell wie möglich wieder auf dem Feld erscheinen und wir dann wieder erfolgreichen und attraktiven Fußball spielen können. Vielleicht auch mit mehr Zuschauern. Und dass wir dann so schnell wie möglich in sicherem Fahrwasser stehen. Fußball ist das, was uns Spaß macht. Ein Wettkampf ist immer etwas anderes, das ist eine Herausforderung und da haben wir richtig Bock drauf.

Wie soll die Saison beendet werden? Ich warte, was passiert. Stand jetzt ist es so, dass wir Ende Januar spielen würden. Aber daran glaube ich nicht. Ich denke, dass der harte Lockdown auf den kompletten Januar verlängert wird und dann werden wir sehen, in welche Richtung das gehen wird. Dann wird die Pause solang, dass wir mindestens drei bis vier Wochen intensiv mit der Mannschaft trainieren können. Das ist viel zu lang, wo wir nicht mit dem Ball gearbeitet haben. Da muss man gucken, wie man das dosiert und nicht bei Vollgas wieder anfangen. Dann gibt es wieder verletzte Spieler. Wir haben am 22. Dezember die letzte Online-Teamsitzung und den Jungs dosiert etwas für die Pause mitgegeben, damit wir vorbereitet wieder zurückkommen können.

Wie erleben Sie diese unfreiwillige lange Fußballpause? Alle haben Trainingspläne, halten sich fit und haben vier Mal die Woche trainiert. Auch über Zoom, wo wir uns Kraft- und Stabilisationseinheiten haben einfallen lassen oder auch einfach nur um sich zu sehen. Da sind wir dann auch als Trainerteam rausgegangen, damit sich die Jungs weiter unterhalten können. Das Soziale, das Team, das fehlt alles. Aber wir akzeptieren es so, wie es ist. Absolute Priorität hat, dass wir alle gesund durchkommen.

Glauben Sie, dass nach der Pause die Begeisterung für den Fußball noch überall vorhanden ist. Oder schadet die Krise dem Fußball allgemein? Die Lust auf Fußball ist definitiv da. Den Spielern fehlt das. Ich stehe mit ihnen ja auch im telefonischen Kontakt. Aber ich muss schon sagen, dass die Problematik das Finanzielle sein wird, weil man nicht weiß, in welche Richtung es für die Vereine geht. Da muss man gucken, wie das Budget aussieht und ob man die Spieler noch halten kann. Auch für die jungen Spieler wird es schwer, sich für höhere Bereiche zu empfehlen.

Wird es Veränderungen am Kader geben? Wir haben jetzt Zeit, das Ganze zu analysieren. Marc Paul hat uns bereits verlassen, Takeru Kato ist zurück in die Heimat, genauso wie Donald Bogdani. Berkan Arik ist zur SSVg Velbert II gegangen. Dann haben wir verletzte Spieler, die nach und nach zurückkommen wie Michael Nimu, Yannick Wollert und Lukas Reitz. Ansonsten werden wir Augen und Ohren offen halten. Durch die Corona-Geschichte wird es jedoch umso schwieriger, im Winter zu reagieren. Nicht nur wegen der Ablösesummen, sondern weil die Vereine nicht wissen, wohin was geht.