Zwischen dem VfB Homberg und Rot-Weiss Essen gab es bislang nur zwei Regionalliga-Duelle in der Historie. Das erste Spiel gewann Essen mit 2:1 in Duisburg, im Rückspiel kassierte RWE eine peinliche 0:2-Pleite.
"An den 13. Dezember 2019 erinnere ich mich als Duisburger Junge natürlich sehr gerne. Das war nach den Aufstiegen in die Ober- und später in die Regionalliga sicherlich ein Karriere-Highlight. In Essen vor 8500 Zuschauern mit dem VfB Homberg gewonnen zu haben, war einfach nur mega", sagt Thorsten Kogel.
Homberg gegen Essen: mehr David gegen Goliath geht in der Regionalliga West fast gar nicht. Während die Homberger alles versuchen, um professionell aufgestellt zu sein, ist in Essen gefühlt alles schon auf Drittliga- oder gar Zweitliga-Format zugeschnitten. Den RWE-Spielern fehlt es an nichts. In Homberg freut man sich derweil, [article=505535]wenn es Nudeln nach dem Spiel gibt oder die Spieler von der Eistonne oder der Sauna Gebrauch machen dürfen.[/article]
"In Homberg ist es natürlich nicht so professionell wie bei meinen Ex-Klubs. Aber es macht Spaß. Der Zusammenhalt ist einzigartig. Und die Verantwortlichen versuchen, uns zumindest alles irgendwie zu ermöglichen", sagt VfB-Mittelfeld-Motor Pascale Talarski, der in der 4. Liga schon für Oberhausen, Schalke II und Uerdingen aktiv war.
TalarskI: "Wir wollen RWE ärgern"
Die Spieler von Trainer Sunay Acar wollen sich aber aufgrund der Bedingungen nicht beschweren. Dass diese die Akteure nicht sonderlich beeinflussen, beweisen die Ergebnisse. Aus den letzten fünf Spielen holte Homberg gleich drei Siege (gegen Wuppertal, Köln II und Lotte) - der Lohn: Der VfB steht erstmals in dieser Saison über dem Strich.
"Ich bin mir sicher, dass wir das am Ende der Saison auch tun werden. Wir haben das Potential für den Klassenerhalt. Wir müssen einfach weiter Vollgas geben und wollen auch RWE am Samstag ärgern", betont Talarski.
Wie man RWE ärgert, oder besser gesagt wehtut, weiß Talarskis Mannschaftskollege Kogel am besten. Immerhin stand er beim 2:0-Sieg an der Hafenstraße am 13. Dezember 2019 in der Startelf. Er ackerte im Mittelfeld für zwei Mann und unterband die Essener Angriffe sehr oft. Ein typischer Kampfspieler, der für solche Begegnungen geboren zu sein scheint.
Kogel wünscht RWE den Aufstieg
Zuletzt agierte er als Abwehrchef in der Homberger Innenverteidigung. Auf das Essen-Spiel brennt der eingefleischte Fan des MSV Duisburg. "Es ist schade, dass keine Zuschauer da sind. Es ist schon etwas besonderes, vor 5.000 Fans in der MSV-Arena oder knapp 10.000 Zuschauern an der Hafenstraße aufzulaufen. Aber auch so sind Spiele zwischen Duisburg und Essen immer geil. Wir als VfB Homberg fühlen uns natürlich als Duisburger. Ich bin großer MSV-Fan. Da muss ich wohl niemanden sagen, dass ich gegen RWE besonders motiviert bin", sagt der 24-Jährige mit einem Augenzwinkern.
Auch wenn Kogel als "Zebra" nicht gerade ein Freund der Essener ist, wünscht er RWE alles Gute für diese Saison. "Ganz ehrlich: Ich hoffe, dass RWE aufsteigt und sich in der 3. Liga mit dem MSV duelliert. Dieser Klub gehört einfach nach oben. Aber am Samstag wollen wir natürlich die Punkte in Homberg behalten. Wir werden alles reinhauen, um RWE wieder vor Probleme zu stellen", betont der Defensiv-Spezialist. Wie schon im Dezember 2019...