Dieses Kellerduell hat es in sich. Der VfL Bochum reist in der Fußball-Bundesliga am Sonntag (15:30 Uhr) als Letzter zum Vorletzten Holstein Kiel. Verlieren verboten lautet die Devise vor dem Abstiegskrimi.
Was jedoch nicht so leicht wird, wenn man sich die nackten Zahlen anschaut. Denn der VfL gewann noch keine Partie in der Fremde, Kiel konnte seine bisherigen Siege alle zu Hause feiern.
Vor den 90 Minuten in Kiel, in denen VfL-Trainer Dieter Hecking nur auf einen Spieler verzichten muss, mit Moussa Sissoko aber auf einen unumstrittenen Stammspieler, betont der Coach: "Tom Krauß haben wir ja schon gesehen, er bringt seine Qualitäten in jeder Einheit ein. Er ist sicherlich ein Startelfkandidat für Sonntag."
Dann als möglicher Ersatz für Sissoko, wobei aber sicher auch Kapitän Anthony Losilla noch hofft, in der ersten Elf zu stehen. Mit Blick auf Krauß schwärmt Hecking: „Tom ist ein gradliniger Spieler, er bringt viel Einsatzwillen mit. Das Passspiel ist gut, er hat einen guten Torabschluss aus der Distanz. Es kommt nicht von ungefähr, dass ein 23-Jähriger 160 Profispiele hat. Er schert sich nicht um seine Gegen- und Mitspieler. Er will immer gewinnen. Er strahlt das aus. Er ist sehr laufstark, bringt vieles mit, was an die Castroper Straße passt. Er fühlt sich wohl. Ich bin voll des Lobes, er heizt den Konkurrenzkampf an.“
Noch nicht ganz so weit ist der zweite Winterzugang, Georgios Masouras. Hecking traut ihm trotzdem nach einigen Tagen schon was zu. "Bei Masouras ist es eine Umstellung vom griechischen Fußball zur Bundesliga. Es war etwas was anderes für ihn in den ersten Tagen. Aber er hat ein gutes Spielverständnis, gute Technik, er ist dynamisch und wird auf jeden Fall im Kader stehen.“
Drewes - Oermann, Ordets, Bernardo, Wittek - Krauß (Losilla), Bero - de Wit - Masouras, Hofmann, Holtmann
Es fehlt: Sissoko (5. Gelbe Karte)
Sperren drohen: Hofmann, Passlack, Wittek (4 Gelbe Karten)
Was auch auf Ersatzkeeper Timo Horn zutrifft, der einige Tage krank war, die Reise nach Kiel, ebenso wie 1720 Fans des VfL, aber antreten wird.
Die wollen nun im ausverkauften Gästeblock endlich den ersten Sieg in der Fremde bejubeln. Doch so einfach wird das nicht, für beide Teams geht es um sehr viel. Hecking: „Ich mag das Wort Druck nicht. Wir müssen einfach mit viel mehr Überzeugung an die Auswärtsspiele herangehen. Bei uns ist eine Diskrepanz da, was die Aktivität auf dem Platz angeht. Wir dürfen nicht abwarten. Das ist der Hauptansatz.“