Nicht der Hamburger SV oder der 1. FC Nürnberg - nein, der Chaosklub der 2. Bundesliga sind derzeit die Würzburger Kickers. Gerade einmal sieben Spieltage sind absolviert, da hat der Zweitliga-Aufsteiger schon zum zweiten Mal den Trainer gewechselt. Bernhard Trares, früher beim FC Schalke 04 II und zuletzt bei Drittligist Waldhof Mannheim,[article=504976] hat am Montag das Amt von Marco Antwerpen übernommen[/article]. Der frühere Trainer von Viktoria Köln und Preußen Münster hatte wiederum erst nach dem zweiten Spieltag die Nachfolge des geschassten Aufstiegstrainers Michael Schiele übernommen.
Unter Antwerpen gelang jedoch kein Aufschwung. Einen Punkt holten die Kickers in dieser Saison erst, der Rückstand auf die Plätze 15, 16 und 17 beträgt bereits sechs Zähler. Würzburg hat somit in dieser Saison bereits dreimal so viele Trainer wie Punkte gehabt. "Wenn ich viermal verloren und einmal Unentschieden gespielt hätte, hätte ich zu meinem Chef gesagt: Ich gehe lieber", sagte Magath auf die Frage, wie er reagiert hätte, wenn er nach fünf Spielen entlassen worden wäre.
Freitag erhielt Antwerpen noch eine Jobgarantie
Allerdings kam die Nachricht der Entlassung durchaus unerwartet. Denn am Freitag unmittelbar nach der 1:4-Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim hatte Magath, der offiziell als "Head of Flyeralarm Global Soccer" fungiert, noch versichert, dass es keine erneute Trainerdiskussion gebe und Antwerpen dementsprechend weiter in Ruhe arbeiten könne.
Diese Steilvorlage nutzte bei der Trares-Vorstellung schließlich auch ein Pressevertreter und fragte Magath, warum Antwerpen denn eben nun doch nicht mehr in Ruhe weiterarbeiten konnte? Die Antwort des ehemaligen Schalker Trainers fiel zynisch aus: "Der Trainer kann weiter in Ruhe arbeiten - nur halt woanders. Wo ist das Problem?" Zugleich stellte Magath klar, dass er davon ausgeht, dass Trares nun seinen Vertrag bis 2022 am Dallenberg auch erfüllen werde.