Von der laufenden Saison der Oberliga Niederrhein hat der VfB Hilden bislang noch nicht allzu viel miterleben dürfen. Während Ligakonkurrenten wie die SF Baumberg oder ETB SW Essen bereits elf Spiele absolviert haben, kommen die Hildener lediglich auf sieben. VfB-Trainer Tim Schneider macht diese Unbeständigkeit im Spielbetrieb sehr zu schaffen: „Man kann nicht so richtig planen. Wir müssen von Spiel zu Spiel gucken und hoffen, dass wir irgendwie unsere Trainingseinheiten unterkriegen.“
Die Schneider-Truppe leidet sehr unter der Corona-Pandemie, weil es vor wenigen Wochen bereits positive Fälle in den eigenen Reihen gab. „Bei uns war es so schwierig, weil wir direkt am Anfang drei Spiele aussetzen mussten und wir etliche Leute in Quarantäne hatten“, sagt Schneider. Deshalb war es für seine Mannschaft bislang nahezu unmöglich, in die Saison zu finden: „Der Spielrhythmus war auf jeden Fall nicht da, das kann man auch an den Spielen sehen. Wenn die Saison immer wieder unterbrochen wird, bekommst du einfach keinen Rhythmus rein.“
Für die Hildener ist diese Spielzeit aufgrund der Spielabsagen und der dezimierten Trainingsmöglichkeiten wie eine Achterbahnfahrt. Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen wider: Mit drei Siegen, drei Niederlagen und einem Unentschieden steht die Mannschaft von Trainer Schneider auf Tabellenplatz 15.
Kader auf ein Minimum reduziert
Dem 38-Jährigen ist nun aber weitaus wichtiger, dass seine Jungs schnellstmöglich während der Corona-Pause wieder fit werden: „Wir haben noch ein paar Spieler, die verletzt waren. Die können diese Zeit gut gebrauchen.“ Schließlich ist der Hildener Kader derweil auf ein Minimum dezimiert, „die letzten drei, vier Spiele hatten wir nur 16 Mann zusammen“, sagt Schneider.
Die Zielsetzung des Trainers hat in dieser außergewöhnlichen Saison dennoch Bestand: „Erste Priorität ist der Klassenerhalt und alles was darüber hinausgeht, ist ein Erfolg.“ Am wichtigsten ist für Schneiders Spielphilosophie, eine gute Jugendarbeit zu haben: „Wir versuchen viele Spieler aus der eigenen Jugend zu fördern und wollen nicht immer nur Topspieler verpflichten. Wir kommen eher über das Kollektiv und haben auch eine super Truppe.“
Einer Saisonfortsetzung im Dezember blickt Schneider jedoch skeptisch entgegen: „Man braucht ja auch zwei Wochen, um die Jungs erst wieder an den Platz zu gewöhnen, dann wäre schon Mitte Dezember. Ich gehe davon aus, dass wir dieses Jahr gar nicht mehr spielen können.“
Autor: Kai Fedrau