Ausgangslage: Die längste Niederlagenserie zum Start (Mainz) traf auf die längste Sieglosserie (Schalke) der Bundesliga-Geschichte. Die Serie der Schalker startete übrigens damals auch in Mainz. Schon vorher war klar, dass ein historischer Rekord unterbrochen wird. Tabellarisch standen die Königsblauen zwei Punkte vor dem Gegner auf dem vorletzten Platz.
Aufstellung: Schalkes Trainer Manuel Baum hatte seine Mannschaft im Vergleich zum 4:1-Pokalerfolg gegen den Bayern-Regionalligisten Schweinfurt auf acht Positionen verändert. Dabei setzte der Fußballlehrer erneut in der Abwehr auf Salif Sané, der zuletzt zweimal in Folge einen Elfmeter verursachte und auf Ozan Kabak, der seine Sperre fürs Gegenspieler anspucken beim Bremen-Spiel am 2. Spieltag abgesessen hatte. Im Tor stand wieder Frederik Rönnow, der den Vorzug vor Ralf Fährmann erhielt. Ansonsten durften Bastian Oczipka, Omar Mascarell, Mark Uth, Goncalo Paciencia und Amine Harit wieder ran.
Früher Videoschock: Matija Nastasic hatte sich im eigenen Strafraum nach nur drei Minuten hart gegen Jonathan Burkardt eingesetzt. Erst in der Videoanalyse erkannte Schiedsrichter Patrick Ittrich, dass der Serbe den deutschen U21-Nationalspieler am Knöchel traf. Der Mainzer musste behandelt werden. Sein Kollege Daniel Brosinski verwandelte unten links zum 1:0 für die Gastgeber.
Traumtor-Ausgleich: Was für ein Tor! Goncalo Paciencia wurde an der Strafraumkante gefoult. Mark Uth übernahm und schlenzte den Ball aus 16 Metern in den Winkel zum Ausgleich. Und das mit gerade einmal einem Schritt Anlauf. Wenn man bedenkt, wie viele Möglichkeiten sich die Schalker erspielten - sei es die Flipper-Aktion nach einer Ecke (14.), der geblockte Schuss von Bastian Oczipka (18.) oder der verstolperte Versuch von Uth selbst (22.) - absolut verdient.
Noch ein Elfer-Schock: Bei Mainz lief fußballerisch nicht viel. Und doch kam kurz vor dem Pausenpfiff Jan-Philippe Mateta durch Ozan Kabak nach etwas ungestümen Einsatz im Strafraum zu Fall. Dafür gab es die Gelbe Karte gegen den Schalker Verteidiger und den zweiten Elfmeter für Mainz. Der Gefoulte selbst verwandelte dann erneut unten links.
VARzweiflung: Und noch einmal spielte der Video-Referee den Schalkern einen Streich. Kabak traf fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff nach einer Ecke zum vermeintlichen 2:2-Ausgleich. Allerdings hatte der Innenverteidiger dabei den Ball mit der Hand berührt. Der VAR überführte ihn und der Treffer zählte nicht.
Eigentor-Glück: Wenn es schon nicht von selbst klappt, dann eben so: Eine Flanke von der rechten Seite durch den eingewechselten Steven Skrzybski springt Jerry St. Juste ans Knie und prallt von dort aus zum 2:2-Ausgleich ins Tor ab.
Verwarnungen: Gleich zwei Gelbe Karten gab es für die Schalker Bank. Nach der Entscheidung zum Elfmeter zum 2:1 der Mainzer wurde Co-Trainer Onur Cinel verwarnt. Zu Beginn der zweiten Halbzeit sah dann auch sein Chef Manuel Baum wegen Diskussionen mit dem Schiedsrichter die Gelbe Karte.
Torwartfrage: In der Torwart-Frage hat Baum jedenfalls nichts falsch gemacht. Gleich zweimal rettete Schlussmann Rönnow den Königsblauen das Spiel. Einmal, als er kurz vor dem Pausenpfiff gegen den freien und vor allem einschussbereiten Mateta rettete (45.+3), das andere Mal als er im Eins-gegen-eins gegen Burkardt Sieger blieb (57.).
Fazit: Das VAR-Glück war nicht mit den Schalkern. Ein Elfmeter für Mainz zu gesprochen, ein Tor aberkannt und bei der Aktion von Niakhaté gegen Paciencia blieb die Überprüfung aus. Am Ende kommt Schalke gegen den Letzten nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus. Immerhin haben sie Moral gezeigt. Nur von Moral hält man jedoch nicht die Klasse, dafür müssen endlich mal Siege her. Auf einen Dreier wartet Schalke schließlich seit 23 Bundesligaspielen.
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