Beim Blick auf die Tabelle der Saison 2019/20 in der Oberliga Niederrhein ergibt sich aus Sicht der SpVg Schonnebeck ein außerordentlich erfreuliches Bild. Mit 42 Punkten belegte die Mannschaft von Dirk Tönnies, zugegebenermaßen nach nur 22 Spieltagen, den dritten Rang des Klassements. So manch einer traute dem Team auch aufgrund der vergangenen Spielzeit in diesem Jahr den ganz großen Wurf zu. Gegenwärtig findet sich die SpVg nach acht gespielten Partien auf dem zwölften Tabellenplatz (13 Punkte) wieder und hinkt den Erwartungen somit etwas hinterher.
Tönnies selbst tritt auch aufgrund einiger herber personeller Verluste im Vorfeld der Saison aber auf die Euphorie-Bremse. „Ganz klar, die Liga hat durch die Aufstockung in der Breite sicher an Qualität verloren. Unsere Mannschaft durch einige Abgänge jedoch auch“, ist sich der Coach über die veränderte Situation bewusst. Vor allem die Tore des zum SuS Haarzopf (Kreisliga A) abgewanderten Goalgetter Marc Enger fehlen der neu formierten Mannschaft in diesem Jahr.
Tönnies baut auf das Kollektiv bei Schonnebeck
Tönnies sieht die Lösung der Probleme vorrangig im Kollektiv. „Der Kaderumbruch hat uns einige feste Größen genommen, die wir nun ersetzen müssen. Dazu muss jeder mit der Zeit bereit sein, Verantwortung zu übernehmen“, hofft das Schonnebecker Urgestein auf einen möglichst schnellen Reifeprozess. Deshalb sei es vor allem wichtig, in der laufenden Saison „keine Überdinger“ von der Mannschaft zu erwarten. „An guten Tagen sind wir trotzdem in der Lage, jeden Gegner zu schlagen“, will der Trainer sein Team dennoch nicht unter Wert verkaufen.
Den Leistungsausschlägen in die positive und negative Richtung will Tönnies vor allen Dingen während der neuerlichen Corona-Pause vorbeugen. „Die Situation ist frustrierend. Ich glaube, wir sehen dieses Jahr keinen Fußball mehr in unserer Liga“, so der 46-Jährige. „Die Jungs müssen jetzt neben ihren Jobs unsere konzipierten Fitnesspläne ernst nehmen. Nur dann finden wir schnell wieder den Rhythmus, wenn es hoffentlich 2021 bald wieder losgeht“, wagt der Coach einen vorsichtigen Blick in die Zukunft.
Autor: Philipp Kappenstein